Hamburgs neue Landmarke Glas und Keramik im Wellenschwung

Das Hotel The Fontenay punktet mit anspruchsvoller Formensprache und der strahlendenGlas/Keramik-Fassade. Die speziellen Sonnenschutzgläser eines Unternehmens sorgen fürein angenehmes Raumklima.

Die wellenförmige Optik ist das Markenzeichen des Hotels. - © Jochen Stüber

Dem Betrachter fällt das Hotel The Fontenay am Ufer der Hamburger Außenalster durch die ungewöhnliche geometrische Form von Grundriss und Fassade ins Auge. Die ortsansässigen Architekten Störmer Murphy and Partners machten drei ineinandergreifende Kreise zum gestalterischen Thema und setzten damit ein städtebauliches Zeichen. Ein verglaster und mit Bäumen begrünter Innenhof bildet das Zentrum des Gebäudes an der Stelle, wo die Kreise des Fünf-Sterne-Superiorhotels miteinander verschmelzen.

Fassade bestimmt äußere Ästhetik

Ein überdachtes Atrium gewinnt durch das Zusammenspiel von 198 satinierten und schuppenförmig angeordneten Glasscheiben eine besondere Atmosphäre. Ein halbrundes Sofa von 25 Meter Länge fügt sich passgenau in das Atrium ein. Der Blick schweift von hier hinauf in den sechsten Stock, wo sich die Fontenay Bar befindet. Im Erdgeschoss liegen die Willkommensdesks, eine Bibliothek, eine Day Bar sowie ein Restaurant. Insgesamt 130 Zimmer und Suiten befinden sich auf den fünf oberen Ebenen, ein Spa-Bereich verwöhnt im sechsten und ein Gourmetrestaurant im siebenten Geschoss. Die Hotelzimmer haben meist trapezförmige Grundrisse mit halbrunden Wänden und bodentiefen Fenstern. Die Fassade bestimmt die Außenhülle des Hotels, die im Wechsel konkav oder konvex verläuft. Sie stellte durch ihre skulpturale, organische Formgebung besondere Anforderungen an den Fassadenbauer sowie Glaslieferanten. Horizontale Bänder aus Glas und weiß glasierte Keramikplatten im Großformat wickeln sich wie an einem Band um das Gebäude.

Stabilität ohne Stützen

Die Konstruktion der vorgehängten und hinterlüfteten Fassade kommt ohne massive Stützen aus. Das gelingt durch die statische Einbindung der Flurwände und die davon strahlenförmig abgehenden Wandschotten, die tragend ausgebildet sind. Die von den Planern entwickelte innere Struktur verleiht die nötige Stabilität, um dynamische Schwünge sowie Radien von anderthalb bis 22 Meter zu realisieren. Die Keramikfassade besteht aus 1.200 Quadratmeter weiß glasierter Longoton-Elemente mit Plattenhöhen von 40 Millimeter und 614 Millimeter. Die Glasflächen sind überwiegend in ein Pfosten-Riegel-System eingebunden. Das beauftragte Unternehmen Schollglas produzierte und lieferte dafür zirka 4.500 Quadratmeter Glas. Es handelt sich dabei vorwiegend um Dreifach-Isolierglas, Typ Gewe-therm sun Sonnenschutzgläser. Eine dünne, metallische Beschichtung reflektiere die auf die Glasscheibe auftreffende Sonnenstrahlung. Die aus Edelmetallen oder Metalloxiden bestehende Beschichtung ist an der Außenscheibe zum Scheibenzwischenraum hin angeordnet.

Besondere Glas-Lösungen

Schollglas stattete die Sonnenschutzgläser der Hotelzimmer mit der hochgradig selektiven Sonnenschutzbeschichtung Sunbelt A60 von Arcon aus. Sie erzielten bei maximaler Lichttransmission einen Ug-Wert von 0,6 W/m2K. Zirka die Hälfte der Isolierglasscheiben besteht innen und außen aus Verbundsicherheitsglas (VSG). Bei der Fassade kamen aufgrund der speziellen Anforderungen an das Gebäude zudem vorgespannte Einscheiben-Sicherheitsgläser (ESG-H) mit Randemaillierung zum Einsatz. Thermische Lasten oder exponierte Einbauorte erforderten hier individuelle Lösungen. Eine Besonderheit ist die Kombination von Randsiebdruck mit der Sonnenschutzschicht im Zuge der Festmaßbeschichtung.