Nachfrage nach immer größerem Architekturglas Glas im ­ XXL-­Format

Im sächsischen Wermsdorf ist jetzt eine neue, 165 Meter lange Fertigungslinie in Betrieb gegangen, die Isolierglas mit einer Länge von bis zu 18 Meter herstellt. Thiele Glas will damitder wachsenden Nachfrage nach immer größerem Architekturglas Rechnung tragen.

  • Bild 1 von 2
    © Bystronic Glass
    Die Gesamtansicht der Isolierglas-Fertigungslinie vom Typ Bystronic Glass B’Jumbo XXL
  • Bild 2 von 2
    © Thiele Glas
    Grandiose Giganten: die fünf Zusammenbau-, Gasfüll- und Pressautomaten

Mit der Isolierglas-Fertigungslinie B’Jumbo XXL von Bystronic Glass produzieren Glasverarbeiter Isolierglas oder Fassadenglas in neuen Dimensionen: Mit Maximalmaßen von 3,30 Meter Höhe bis zu 18 Meter Länge und einem größtmöglich verarbeitbaren Glasgewicht von bis zu zehn Tonnen ist B’Jumbo XXL dem Unternehmen zufolge die Antwort auf die Nachfrage nach immer größerem Architekturglas. „Diese Produktionslinie bietet dem glasverarbeitenden Gewerbe umfassende neue Möglichkeiten“, betont Stephan Kammerer, der als Product Engineering Manager für die Konstruktion und den Bau dieser Anlage verantwortlich ist.

Imposantes Gesamtkunstwerk

Ausgestattet mit einem Randentschichtungsautomaten, einer Glasplatten-Waschmaschine, einem Drehband, sechs Visitierstationen, fünf Zusammenbau-, Gasfüll- und Pressautomaten, einem Versiegelungsautomaten sowie zahlreichen Transportbändern stellt B’Jumbo XXL ein imposantes Gesamtwerk dar. Die maximale Einzelglasdicke beträgt 60 Millimeter, die Paketdicke der gefertigten Isolierglaseinheiten 150 Millimeter, das maximal zu transportierende Gewicht einer Isolierglas-Einheit 600 Kilogramm pro laufendem Meter. Das integrierte Drehband dreht Gläser bis zu zwölf Meter Länge, und mit der halbautomatischen Rahmenauflegestation Framepositioner lassen sich laut Bystronic bis zu 18 Meter lange Abstandhalter auf das Glas auflegen. Neben Rechteck-Formaten lassen sich Modell-Formate sowie freie Formen gemäß dem Modellkatalog produzieren. Die Linie ist auf einem Standard-Industrieboden installierbar, so dass keine speziellen Sonderfundamente im Hallenboden notwendig sind.

Energieeffiziente Produktion

„Auf der XXL-Maschinen können auch bis zu vierseitig gestufte Zweifach- oder Dreifach-Isolierglaseinheiten produziert werden“, sagt Kammerer. Dabei betrage der Rahmenrückstand an der vierten Stufe maximal 250 Millimeter, bei der ersten Stufe an der Glasvorderkante bis zu 1.000 Millimeter – bei der zweiten und dritten Stufe gebe es keinerlei Maßbegrenzungen. Trotz aller Riesendimensionen ist bei der Konstruktion der Linie laut Kammerer großer Wert auf Energieeffizienz und nachhaltige Produktion gelegt worden. So werde bei den Abbremsvorgängen an den Antrieben kinetische in elektrische Energie umgewandelt und über ein Motor-Management-Modul an diejenigen Achsen weiterverteilt, die gerade Energie benötigen. Ein weiteres Highlight sei der Framepositioner. Besonders bei Abstandhalterrahmen mit größeren Formaten war das manuelle Positionieren auf dem Glas bis dato mit erheblichem Aufwand verbunden. Der Framepositioner erledigt diese Aufgabe in kürzester Zeit, da der Abstandhalterrahmen in der Station automatisch positioniert wird und die Greifer der oberen Leiste die Rahmenoberkante automatisch an das Glas andrücken.