Lichtdurchflutete, neue Bibliothek in Helsinki Gläserner Traum für Bücherfreunde

Glas, Holz und Stahl sind elementare Bestandteile der neuen Zentralbibliothek Oodi inHelsinki. Das Gebäude zeichnet sich abgesehen von seiner modernen Optik auch durchseine lichtdurchfluteten Räume und das hohe Maß an Energieeffizienz aus.

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    Riesige Scheiben aus gehärtetem und laminiertem Glas tragen zu der einzigartigen Optik der neuen Zentralbibliothek in Helsinki bei.
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    Die Glasscheiben im Obergeschoss sind mit einem Punktmuster versehen, das grellen Lichteinfall und Überhitzung vorbeugen soll.

Die neue Zentralbibliothek Oodi in der finnischen Hauptstadt setzt auf geschwungene Formen, Materialien und Lichtreflexionen. „Wir wollten mitten in Helsinki eine neue Interpretation von öffentlichem Raum schaffen“, sagt Niklas Mahlberg, der als Architekt das Oodi-Projekt bei ALA Architects leitete. „Dabei sollte ein Ort des Willkommens innerhalb der Stadt entstehen – also eine Art großes Wohnzimmer.“

Innen und Außen verbinden

Die Architekten setzten in allen drei Geschossen Glas auf unterschiedliche Weise ein – ob in Menge, Stil oder Funktion. In den transparenten Teilen des Erdgeschosses sorgt Glas dafür, alle visuellen Grenzen zwischen der Straße, dem öffentlichen Leben und dem inneren Bibliotheksraum zu beseitigen. Riesige Scheiben aus gehärtetem und laminiertem Glas – sowohl gebogen als auch flach – erzeugen die Illusion, dass sich die Außenseite als eine zusammenhängende Umgebung in das Innere einfügt. „Licht spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Transparenz zu maximieren, damit natürliche Farben in das Gebäude Einzug erhalten“, erklärt Mahlberg. Die mittlere Etage wirkt wie ein Buch zwischen den Deckblättern der anderen und bietet mehr Privatsphäre. Das oberste Geschoss verfügt über einen Panoramablick auf die umliegenden Kultur- und Mediengebäude, einschließlich der Finlandia-Halle und des Helsinki Music Centers.

Tambest Glass Solutions Oy aus Finnland hat die massiven und stark gebogenen, gehärteten und laminierten Glasfronten geliefert. „Wir wussten, dass die Anforderungen an das Glas hoch sind, zumal es große Belastungen durch das Gebäude selbst aushalten muss“, sagt Maija Kantelus, Sales Manager bei Tambest. „Dank unserer Möglichkeiten, große Glasgrößen zu verarbeiten, und mit der ProBend-Maschine von Glaston waren wir in der Lage, die richtigen Lösungen für den anspruchsvollen Einsatz zu liefern.“

Energieeffizienz durch Glas

Alle Bauelemente der Oodi-Zentralbibliothek seien auf ein hohes Maß an Energieeffizienz ausgelegt. „Vor allem die Fassade und das Dach spielen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Gebäudeenergie. Dabei werden die Nutzung des Tageslichts maximiert und gleichzeitig eine Überhitzung der Räume im Inneren verhindert“, sagt Mahlberg. Eine der Lösungen bestand darin, auf jede Glasscheibe im Obergeschoss ein Punktmuster zu drucken. „Wir haben zufällige Muster aufgedruckt, um grellen Lichteinfall und übermäßige Hitze im Sommer zu reduzieren. Dabei haben wir vor dem Bau sogar computergestützte Simulationen durchgeführt, um genau zu wissen, wie viel wir von der weißen Frittung für das beste Ergebnis benötigen.“

Die estnische Glasverarbeitungsfirma Klaasimeister stellte alle Flachglasscheiben für die Fassaden, einschließlich der Isolierglaseinheiten und des gehärteten Verbundglases, auf einer Glaston-Linie her. Zudem druckte das Unternehmen das einzigartige Punktmuster im eigenen Werk auf. „Wir haben uns für eisenarmes Glas mit Solarbeschichtung entschieden, um so die Aufheizung durch Sonneneinstrahlung zu begrenzen. Da Solarfolien in der Regel dunkelgrau sind, hat uns das Glasdruckmuster geholfen, durch den Einsatz hellerer Beschichtungen maximale Klarheit zu erreichen“, sagt Mahlberg.