Tvitec und Pujol vereinbaren Zusammenarbeit Gebogene Verbundgläser im XXL-Format fertigen

Gebogene Verbundgläser mit einer Länge von bis zu zwölf Meter lassen sich in einem neuen Laminierofen verarbeiten, den der spanische Glasverarbeiter Tvitec in Auftrag gegeben hat. Das Unternehmen will sich mit der Anlage neue Marktsegmente erschließen.

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    © Pujol
    Der Laminierofen HST+LAM Multichamber Super Jumbo von Pujol besteht aus zwei Kammern, die sich getrennt voneinander oder über die Gesamtlänge von zwölf Meter nutzen lassen.
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    © Tvitec
    Zusammenarbeit vereinbart (v.li.): Javier Pedro Ovalle, Geschäftsführer Tvitec, Joaquín Pujol, kaufmännischer Geschäftsführer Pujol, und Rui Joaquim, Leiter Tvitec Biegewerk

Der Ofenhersteller Hornos Industriales Pujol und der Glasverarbeiter Tvitec haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet mit dem Ziel, gebogene Glasprodukte auf den Markt zu bringen, die höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Pujol wird dafür exklusiv für Tvitec einen zwölf mal 3,21 Meter großen Laminierofen konstruieren, der sowohl EVA-Folien verarbeitet als auch vorgespannte Gläser im Heat-Soak-Verfahren auf Nickelsulfid-Einschlüsse hin testet. Das Modell heißt HST+LAM Multichamber Super Jumbo. Der Ofen besteht aus zwei sechs Meter großen Kammern, die sich einzeln betreiben oder über die Gesamtlänge von zwölf Meter nutzen lassen.

Ofen und EVA-Folie aus einem Haus

Durch die Fertigung großer gebogener Gläser wird Tvitec nach Unternehmensangaben an all jenen Architekturprojekten weltweit teilnehmen können, bei denen zur Umsetzung der Fassadenkonstruktion normalerweise ebene und gebogene Scheiben kombiniert zum Einsatz kommen. „Die Eingliederung des neuen Ofens in die Produktionsstruktur stellt einen großen Qualitätssprung dar und zeigt deutlich den Willen von Tvitec, die besten Produktlösungen – in diesem Fall gebogenes technisches Glas mit hohem Mehrwert – auf den Markt zu bringen“, sagt Joaquín Pujol. Der kaufmännische Leiter von Pujol freut sich darüber, dass Tvitec auf die Verbundglas-Technologie seines Unternehmens vertraut. Dazu gehört auch der Einsatz der hauseigenen Folienmarke Evalam. Laut Pujol handelt es sich dabei um die erste EVA-Folie mit besseren Eigenschaften als PVB-Folien.

Flexibilität durch Doppelkammer

Der neue Ofen ist dem Unternehmen zufolge in der Lage, gebogenes Verbundglas mit einer Länge von bis zu zwölf Meter zu verarbeiten. Ebenso sei es möglich, jede Art von gehärtetem Glas einem Heak-Soak-Test zu unterziehen. Der Heißlagerungstest (HST) reduziert die Gefahr von Spontanbrüchen aufgrund von Nickelsulfid-Einschlüssen. Was Rui Joaquim, den Leiter des Biegewerks von Tvitec, besonders freut: Die doppelte Ofenkammer sorgt für Flexibilität in der Fertigung – und für Produktivität. Denn gleichzeitig lassen sich Scheiben mit weniger als sechs Meter Länge verarbeiten. Sowohl für die Laminierung als auch für die Doppelverglasung der gebogenen Gläser haben die Konstruktionsabteilungen von Pujol und Tvitec nach eigenen Angaben ein besonderes Transportsystem entwickelt.

Spanien als neue Referenz

Der neue Laminierofen ist Bestandteil von Tvitecs Investitionsstrategie in Höhe von 20 Millionen Euro, um ganzheitlicher Verarbeiter von Hochleistungsglas zu werden. Tvitec ist nach eigenen Angaben der größte spanische Flachglasverarbeiter und habe sich mit einem Jahresumsatz von mehr als 110 Millionen Euro seit der Gründung im Jahr 2007 innerhalb von zehn Jahren zu einem der weltweit führenden Unternehmen entwickelt. Wie Joaquín Pujol betont, werde die Kooperation beider Unternehmen „Spanien als unbestreitbare Referenz auf dem Markt für gebogenes Verbundglas positionieren“.