Das Fenster als Bestandteil des Interieurs Ganzglasflügel bietet neue Vermarktungschancen

Eine Weltneuheit hat das Schweizer Unternehmen Clara Fenster auf der FENSTERBAU FRONTALE vorgestellt: ein individuell gestaltbares Holz/Alu-Fenstersystem mit Ganzglasflügel. Fensterbauer Michael Leopold gehört in Deutschland zu den ersten Vertriebspartnern für das Premiumprodukt.

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    © Metzger
    Das Clara Fenster überzeugt optisch durch die durchgängige Glasoberfläche des Fensterflügels.
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    Vertriebsmeeting bei der Firma Leopold (v.li.): Christian Ebbighausen (Assistent der Geschäftsleitung Fensterbau Leopold), Michael Leopold (Geschäftsführer Fensterbau Leopold), Philippe Boudot (Geschäftsführer Clara Fenster)

Das Schweizer Unternehmen Clara Fenster hat das Fenster neu gedacht und ein Holz/Alu-Element mit einem rahmenlosen Flügel komplett aus Glas entwickelt. Das sieht nicht nur optisch gut aus, dank des Ganzglasflügels gelangen dem Unternehmen zufolge auch 15 Prozent mehr Tageslicht in den Innenraum. Funktionale Bestandteile wie Schließmechanik, Beschläge oder Dichtungen sind elegant hinter schmalen, umlaufenden Emaille-Streifen verborgen. „Das Fenster soll nicht nur eine Lücke in der Wand schließen, sondern Begeisterung auslösen und Bestandteil des Interieurs werden“, sagt Geschäftsführer Philippe Boudot über das Konzept und die Vermarktungsfähigkeit des sog. Clara Fensters. Im Vordergrund stehe das Design von innen, schließlich würden Kunden ein Fenster zu 90 Prozent von der Raumseite aus sehen.

Der Anstoß zur Entwicklung des Ganzglassystems kam laut Boudot aus der Glasindustrie von AGC. Gemeinsam mit der Firma Gutmann, welche für die Elemente die Alu-Schalen liefert, sei es dann gelungen, ein komplettes und geprüftes System für Neubau und Sanierung anzubieten, mit welchem sich Drehkipp-Fenster und Hebeschiebe-Türen ebenso realisieren lassen wie Stulp-elemente, Festverglasungen oder Türen mit barrierefreien Bodenschwellen. „Der Kunde muss nicht auf unterschiedliche Systeme zurückgreifen, um die verschiedenen Öffnungen im Gebäude zu schließen“, nennt Boudot als wichtigen Vorteil.

Ein Unikat für alle Öffnungen

Ein großer Pluspunkt ist nach seinen Angaben auch die Gestaltungsfreiheit der Elemente: Die Ausführung der Rahmenkonstruktion – von Holzart über Oberflächenbehandlung bis zu Profil und Farbe der Alu-Schale – passen Bauherren demnach ebenso an ihre persönlichen Vorlieben an wie die Gestaltung des Flügels. Für die Emaille-Umrandungen innen und außen stehe die komplette RAL-Farbpalette zur Verfügung. Auch die Fenstergriffe seien frei wählbar. „Der Kunde gestaltet sein Fenster selbst als Unikat“, sagt Boudot. Angelehnt an die Automobilindustrie, sollen sich Endkunden an einer sog. Erlebniswand Muster aussuchen und eine individuelle Kombination von Holz, Alu und Ganzglasflügel zusammenstellen.

Anforderungen an Vertriebspartner

Das Vertriebskonzept von Clara Fenster sieht zunächst so aus, dass das Schweizer Unternehmen das komplette Element herstellt und an den Fachpartner liefert. In einem nächsten Schritt soll es auch möglich sein, dass Fensterbaubetriebe den Holz/Alu-Rahmen selbst fertigen und von Clara nur den Ganzglasflügel geliefert bekommen. „Der Mehrwert für uns steckt ja vor allem im Flügel“, sagt Boudot. Unabhängig von der Art der Herstellung, profitiert der Fachbetrieb nach seinen Angaben in allen Fällen von einem Produkt, mit dem er sich deutlich von seinen Mitbewerbern differenziere.

Das sieht auch Michael Leopold, Geschäftsführer von Fensterbau Leopold in Rosenfeld, so. Er wird ab sofort als Vertriebspartner mit Clara zusammenarbeiten – mit Gebietsschutz für seine Region, um die Wertigkeit des Produkts aufrechtzuerhalten. Auf den Ganzglasflügel aufmerksam geworden ist Leopold auf der diesjährigen FENSTERBAU FRONTALE. Roland Egenhofer, Außendienstmitarbeiter von Gutmann, hatte ihm das Produkt empfohlen, weil es ideal in das Produktportfolio des Fachbetriebs passe. Das bestätigt der Fensterbauer. „Wir haben sehr hochwertige Kunden und wollen diese auch mit besonderen Produkten ansprechen.“ Das Clara Fenster sieht Leopold dabei als Alternative zum klassischen Holz/Alu-Fenster. Der Aufpreis bewege sich in einem akzeptablen Rahmen. Für Kunden, die sich für das Clara-Element interessieren, dürfte der Preis laut Leopold aber ohnehin nicht das ausschlaggebende Argument sein.

Leopold will Rahmen selbst fertigen

Von seinen Vertriebspartnern fordert Boudot neben einem hochwertigen Produktsortiment auf Holz-Basis eine hohe Qualität der Ausstellung, der Beratung und der Montage. „Im Showroom müssen die Kunden in eine andere Welt eintauchen. Der Fachbetrieb muss dort Begeisterung wecken“, sagt Boudot. Fensterbau Leopold erfülle diese Anforderungen und sei für das Clara Fenster richtig positioniert. Marketingtechnisch wird der Fachbetrieb jetzt entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören neben dem Musterfenster für die Ausstellung auch Außenwerbung, neue Prospekte sowie Werbung auf Facebook und der Firmenhomepage.

Fürs Erste wird Leopold von Clara die fertigen Elemente beziehen und montieren. Es sei aber bereits angedacht, dass der Betrieb zu einem späteren Zeitpunkt die Rahmen selbst fertigt und dann mit den von Clara angelieferten Ganzglasflügeln zusammenbaut. „Durch unser neues Bearbeitungszentrum verfügen wir über die Möglichkeit, den Rahmen selbst herzustellen“, sagt Leopold (siehe Kasten). Betriebliche Abläufe müssten dafür nicht geändert werden. Boudot ist von der Idee begeistert: „Der Betrieb ist dafür perfekt aufgestellt.“