Überdachte Außenbereiche Fürs Sommergefühl auch im Winter

Die Wohn- und Lebensraum-Erweiterung erfolgte in den vergangenen Jahren vermehrt mittels Terrassen-Überdachung oder Wintergarten-Anbau. GFF hat bei Herstellern nachgefragt, woher der Trend kommt und welche Schwerpunkte sie setzen.

Mit Glas-Schiebeelementen lassen sich Terrassenflächen in Wintermonaten und an heißen Sommertagen nutzen. Sie sorgen stetig für angenehme Temperaturen. - © Sunflex Aluminiumsysteme
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Stellen Sie sich vor: Ein kalter Wintertag bei minus sieben Grad, und dennoch genießen Familien die Sonnenstrahlen im ­T-Shirt auf der Terrasse – der Winter-garten macht‘s möglich. Großflächig verglaste Seitenwände und Überdachungen verwandeln die Terrasse auch im Winter in eine Nutzfläche mit Wohlfühlfaktor. Seit einigen Jahren sind Überdachungen sowie die Integration von seitlich verglasten Schiebeelementen ein Trend.

Außenüberdachungen liegen im Trend

Eigenheimbesitzer verschönern – in Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie-Situation – ihr Zuhause und investieren in den Umbau des Wohn- und Eigenheims, um den Außen- und Terrassenbereich noch besser zu nutzen. Dennis Schneider, Geschäftsführer bei Sunflex Aluminiumsysteme, weiß, dass insbesondere im Terrassendach-Bereich die Nachfrage seit 20 Jahren stetig steigt. Speziell seit dem vergangenen Jahr erlebt die Branche einen besonderen Aufschwung. „Seit Beginn der Pandemie ist deutlich zu spüren, dass die Menschen aufgrund der ausgefallenen Urlaube und Freizeitmöglichkeiten verstärkt in Urlaub bzw. Freizeit im eigenen Garten investiert haben. Durch die zusätzlichen Seitenverglasungen sind oftmals auch unter dem Terrassendach phantasievoll gestaltete Hobbyräume entstanden, z.B. ein Home-Gym, ein Yogaraum oder eine Außenküche“, sagt Schneider.

Veränderte Lebensbedingungen.

Isabelle Wintmolders, Marketingmanagerin bei Harol, ergänzt, dass kleine Wohnräume bei Menschen den Wunsch erwecken, ihren Lebensraum zu erweitern. Einen Grund sieht sie u.a. im Arbeiten von zu Hause aus und die damit verbundende zusätzliche Zeit im Eigenheim. „Außerdem führen längere und heißere Sommer in Europa dazu, dass die Menschen nach Lösungen suchen, um ihr Haus oder ihre Terrasse auf natürliche Weise zu kühlen“, sagt Wintermolders. Dabei suchen die Menschen ihrer Meinung nach verstärkt nach Komplettlösungen – sprich Pergolen mit allen Optionen.
Auch nachhaltiger Sonnenschutz gewinne an Bedeutung. Nicht nur aufgrund des nachhaltigen Anspruchs, sondern auch aus Gründen des Komforts und gesundheitlicher Aspekte. „Außerdem müssen die Terrassendächer Sichtschutz, Verglasung, Heizung und Licht enthalten. Wir nennen es den Trend zu einem zusätzlichen Wohnzimmer im Freien“, erklärt Wintermolders weiter. Deshalb tendiert Harol dazu, mehr komplette Komfortlösungen zu verkaufen anstatt allein- stehender Dächer.

Gefragte Vielfalt

Die individuelle Gestaltung des Außenbereichs ist bei Kunden immer gefragter. „Die meisten Hersteller bieten standardmäßige Ausstattungsoptionen wie Farben, Beschattung und Beleuchtung an. Zusätzlich nimmt jedoch auch die Vielfalt an Dachtypen und -geometrien stark zu“, weiß Schneider. „Auch die Nutzung der Dächer hat sich geändert: Durch flexible Seitenverglasungen wie Schiebe-Systeme und Schiebe-Dreh-Systeme lassen sich die Dächer auch über den Sommer hinaus als geschützte Flächen nutzen.“ Das ermögliche die ganzjährige Unterbringung der Möbel auf der Terrasse – das Abdecken bei schlechtem Wetter bzw. Verstauen entfalle dadurch ebenfalls. „Viele Bestandsdächer sind deshalb bereits mit Seitenverglasungen nachgerüstet. Die Bestellungen neuer, direkt mit Seitenverglasungen versehenen Dächern sind stark gestiegen“, betont Schneider.

Unterstützung für Monteure

Auch die Kunden von Akotherm setzen auf eigene Ideen. „Von besonderer Bedeutung sind ansprechende Designs und optische Gestaltungsmöglichkeiten sowie darüber hinaus ein einfaches Handling mit schnellen Montagezeiten“, erklärt Jürgen Aschkowski, Produktmanager bei Akotherm. Das Dach passe sich individuellen Kundenwünschen in Form, Farbe und Maß an. Ein detailliert vorgefertigtes Baukastensystem sei hierbei der zentrale Schwerpunkt des Herstellers. „Die schlanken Ansichten unserer Systeme ermöglichen eine hohe Transparenz. Systemzugehörige Fußplatten sowie der Wandanschluss sorgen für eine sichere Befestigung der Konstruktion am Baukörper“, sagt Aschkowski.
Als Beilage für Bauanträge der Standardtypen stellt das Unternehmen für Interessierte eine kostenfreie, systematisierte Statik zur Verfügung.

Einfache Entwässerung

Der Akotherm-Produktmanager bringt die Systemvorteile auf den Punkt: „Die Sparren mit außen liegender Statik ermöglichen Ausladungen von bis zu sechs Meter. Hierbei ist die statische Aussteifung mittels Stahlrohr ein Vorteil.“ Die Verglasung erfolge mit Glasleisten von außen, was eine feldweise Eindeckung – ob aus Glas, Doppelstegplatten oder Paneelen – ermögliche. „Außerdem ist das ganze System komplett unabhängig von der Beschattung, die sich sowohl innen als auch außen anbringen lässt. Die ausgereifte Systemtechnik ermöglicht überdies eine stufenlose Dachneigung zwischen fünf und 30 Grad“, sagt Aschkowski. Runde oder eckige Rinnenvarianten seien im Traufenbereich realisierbar.
Zusätzlich lässt sich bei großen Stützenabständen die Traufe auch als Stahlrohr bzw. Stahlrohr-Verstärkung montieren. „Die Entwässerung erfolgt über ein Fallrohr, das auf der Stütze montiert ist. Ein Abdeckprofil sorgt hier auf Wunsch für eine homogene Optik. Die Reinigung bzw. Revision ist dadurch jederzeit möglich“, erklärt Aschkowski abschließend. Die Marktübersicht Seiten veranschaulicht verschiedene Systeme unterschiedlicher Hersteller und lässt sich hier herunterladen.