Lärmschutzfenster Frische Luft kommt rein, Lärm bleibt draußen

In den Städten ist es laut – auch nachts. Damit die Menschen ihren gesunden Schlaf finden, hat Eilenburger Fenstertechnik das Eilenburger Hafencity-Fenster entwickelt. Im versetzt gekippten Zustand erreicht die Konstruktion ein Schalldämmmaß bis 46 Dezibel.

Das Eilenburger Hafencity-Fenster ist ein Kastenfenster mit speziell integrierten Schallabsorbern. - © Eilenburger Fenstertechnik

Das Ticken einer leisen Uhr, feiner Landregen und Flüstern entsprechen laut dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) einem Lärmpegel von 30 Dezibel. Das ist die Lautstärke, die nach dem Schallschutzkonzept der neu errichteten Hafencity in Hamburg in Schlafräumen bei gekipptem Fenster nicht überschritten werden darf. Um Fenster für diesen neu geschaffenen Wohnraum zu konstruieren, benötigt es viel technische Kreativität, wie Gerold Schwarzer bestätigt. Der Geschäftsführer von Eilenburger Fenstertechnik entwickelte zusammen mit seinem Team ein Fenster, das diesen Anforderungen entspricht: das Eilenburger Hafencity-Fenster.

Kastenfenster mit besonderem Kniff

Das Fenster ist ein Kastenfenster. Es besitzt zudem speziell integrierte Schallabsorber. Bei einer versetzten Kippstellung (wenn z.B. das Außenfenster oben rechts geöffnet und das Innenfenster oben links geöffnet ist) strömt die Luft auf Umwegen durch das Fenster, erreicht aber ihr Ziel. „Während die Luft um die Ecke geht und einen kleinen Spaziergang macht, breitet sich der Schall grundsätzlich sphärisch aus“, sagt Schwarzer. „Der Lärm wird so gedämpft, die Luft strömt hindurch.“ Dieses Fenster ließ sich die Eilenburger Fenstertechnik als Gebrauchsmuster schützen und entwickelte weitere Konstruktionstypen mit variablen Schalldämmeigenschaften.

Das Eilenburger Hafencity-Fenster erreicht bei versetzt gekippten Fenstern damit ein Schalldämmmaß bis 46 Dezibel. Wenn draußen ein Lärmpegel von 76 Dezibel herrscht – das entspricht z.B. einer lauten Unterhaltung, dem Vorbeifahren eines Pkw in zehn Meter Abstand oder einem Rasenmäher – kommt im Innenraum Geflüster an (zirka 30 Dezibel). Gleichzeitig werden etwa 70 Kubikmeter Luft pro Stunde bei acht Pascal Differenzdruck in den Wohnraum geleitet. Zum Vergleich: Eine einzelne Person benötigt laut dem Österreichischen Institut für Baubiologie und Bauökologie 25 bis 36 Kubikmeter Frischluft pro Stunde.

Die Städte verdichten sich. Der Lärmpegel steigt durch Verkehrs- oder Gewerbelärm. „Unsere Fenster eignen sich für Baugebiete mit hoher Lärmbelastung. Mit normalen Fenstern würde man da kein Baurecht erhalten“, sagt Schwarzer. So sei es möglich, Wohngebiete in der Nähe von Industriegebieten zu planen. Etwa 700 Fenster hat der Betrieb bereits gebaut. Täglich erhalte die Firma neue Anfragen.