GFF-Praxistipp Fenstermontage: So gelingt das Abdichten der Fugen

Der unsachgemäße Baukörperanschluss macht sich oft erst nach Jahren bemerkbar. Dann haftet der Handwerker. Der GFF-Praxistipp zeigt, wie Sie böse Überraschungen beim Fenstereinbau vermeiden und was beim Abdichten der Fensterfugen mit Kompriband zu beachten ist.

Mit dem richtigen Dichtband kann beim Baukörperanschluss fast nichts mehr schiefgehen. - © Heiler
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Nächster Schritt: Einsetze

  • Zu den häufigsten Einbaufehlern gehört der unsachgemäße Baukörperanschluss von Fenstern und Türen.
  • Während Monteure bei der äußeren Abdichtung bereits Kompriband einsetzen, wird die innere Dichtebene häufig vernachlässigt.
  • Diese Lösung entspricht nicht dem Stand der Technik und kann zu späteren Bauschäden wie Schimmelpilzbefall führen.

Schwierigkeit wird häufig unterschätzt

Viele Monteure unterschätzen offenbar die Schwierigkeit beim Anschluss von Fenstern, Türen und anderen Baukörpern. Nach Auswertung von mehr als 300 Gutachten ist das Sachverständigenzentrum des ift Rosenheim zu dem Ergebnis gekommen, dass bei 23 Prozent der Gutachten der Anschluss von Fenstern oder Fassaden zum Baukörper beanstandet wurde. Damit lag diese Schadensursache in der Rangliste auf Platz eins – gefolgt von den Kategorien Statik/Beschläge (17 Prozent), Dichtheit/ Wind/Regen (17 Prozent), Verglasung (15 Prozent), Wärmeschutz (zwölf Prozent) und Holzschädigung (zehn Prozent).

Bei Kunststofffenstern betrug der Anteil beanstandeter Baukörperanschlüsse sogar 38 Prozent. Dabei reichte die Art der Beanstandung von Montagefehlern über Mängel in der Anschlussfugenausbildung bis hin zu Mängeln in Bezug auf die Dichtheit der Anschlussfuge.

Außen schlagregendicht, innen luftdicht

„Im außenseitigen Bereich arbeiten viele Monteure bereits richtigerweise mit Kompriband, um eine schlagregendichte Abdichtung herzustellen“, benennt Frank Jansen, Montageleiter bei Fensterbau Düren, die häufigsten Fehlerquellen beim Fenstereinbau. „Dennoch wird die Bauanschlussfuge von innen her meist nur ausgeschäumt und mit einer Leiste verblendet.“ Diese Lösung entspreche nicht dem Stand der Technik, sei also nicht zulässig und könne zu späteren Bauschäden wie etwa Schimmelpilzbefall führen. Die im Rauminneren entstehende Luftfeuchtigkeit dringe ungehindert in die Bauanschlussfuge ein. Nach einiger Zeit zerstöre sie den Bauschaum und so die isolierende Schicht der Fuge. Undichtigkeit und Zugerscheinungen seien die Folge.

Die Fensterbank als neuralgischer Punkt

Wer nach rechts und links richtig abdichtet, darf den unteren Abschluss bzw. die untere Abdichtung nicht vergessen. Dort hapert es laut Jansen häufig. "Viele Kollegen vergessen ferner die thermische Trennung zwischen der Außen- und Innenfensterbank“, sagt der erfahrene Praktiker. „Die ist aber wichtig, um Wärmebrücken zu vermeiden." Jede Schwachstelle der Abdichtung verändere die Bauphysik negativ. Dann verlaufe die 10/13-Grad-Isotherme nicht wie vorgesehen. Dies führe zu Tauwasserausfall an Innenlaibung, Fensterbank, Glasscheibe oder Rahmen. Bei dieser Temperatur könne Schimmel ungehindert wachsen und gedeihen. "Früher, als die Fenster noch nicht so dicht waren, konnte die feuchte Luft durch den Rahmen und die Dichtungen entweichen", sagt Jansen. Der Handwerker stehe im Schadensfall in der Gewährleistungspflicht und müsse festgestellte Mängel aus eigener Tasche beheben. Das könne schnell teuer werden.

In 13 Schritten zur richtigen Abdichtung

Damit Anwendern solche kostspieligen Experimente erspart bleiben, hat GFF die zertifizierten Montageexperten von Fensterbau Düren auf die Baustelle begleitet und zeigt in der Schritt-für-Schrittanleitung, was beim Baukörperanschluss eines Kunststofffensters nach dem Stand der Technik beachtet werden muss und wie Sie das Dichtband richtig einsetzen.

  1. Am Anfang steht die Vorbereitung der Einbauöffnung nach der Demontage des alten Fensters. Dabei säubert der Monteur exakt die Mauerwerksöffnung und macht so die Fugen staubfrei und trocken.
  2. Den Rahmen entfetten, damit die Dichtbänder einwandfrei haften und sich nach dem Aufbringen nicht mehr lösen.
  3. Das Band zur luftdichten Abdichtung von Fensteranschlussfugen für den unteren Rand des Blendrahmens vorbereiten: Schutzfolie des selbstklebenden Streifens abziehen. In diesem Fall setzten die Monteure das Produkt Illmod i von Tremco Illbruck ein.
  4. Das Dichtband auf den unteren Rand des Blendrahmens aufkleben.
  5. Das überstehende Band mit einer Schere bündig abschneiden.
  6. Ein Band zur Luft- und Schlagregenabdichtung der Anschlussfugen wie in Schritt 3 vorbereiten. Fensterbau Düren setzte hier Trioplex + von Illbruck ein.
  7. Die weiße Seite von Trioplex + immer innen bündig an den Blendrahmen des Elements anbringen. Diese Prozedur auf der Oberseite sowie der linken und rechten Seite des Blendrahmens vornehmen.
  8. Beim Kleben das Material stauchen, damit sich keine Lücken bilden, falls es sich in der Länge zusammenzieht.
  9. Durch das Messen der entstehenden Fuge den Überstand des Kompribands ermitteln, damit die Fuge in der gesamten Länge abgedichtet wird.
  10. Das Band mit der Schere auf Länge zuschneiden.
  11. Das Diffusionsband zur Abdichtung der Fensteranschlussfugen an den äußeren Rand auf der Unterseite des Elements, gegenüber dem Dichtungsband aus Schritt 3, mit dem selbstklebenden Klebestreifen ankleben. In diesem Fall kam die TwinAktiv-Folie von Illbruck zum Einsatz.
  12. Das Band immer so kleben, dass die Schrift lesbar ist, wenn der Monteur vor dem Element steht.
  13. An diesem Element wurden vier verschiedene Dichtbänder kombiniert, um eine optimale Abdichtung zu erzielen. Der Monteur sollte immer auf das Komplettdichtungssystem eines Herstellers setzen.

GFF hat die zertifizierten Montageexperten von Fensterbau Düren auch weiterhin begleitet und zeigt hier Schritt-für-Schritt, wie Sie nach dem Abdichten den Fensterrahmen richtig einsetzen und fixieren.