Münchner Gymnasium entspricht Passivhausstandard Farbige Metallelemente geben den Takt vor

Der Neubau des Gymnasiums im Münchner Stadtteil Trudering integriert sich durch farbige Fassadenflächen aus Aluminium nahtlos in seine Umgebung. Die besondere Beschichtung der metallischen Elemente sorgt für langlebige, hochwertige Farben.

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    Das Gymnasium in Trudering ist im Passivhausstandard realisiert. Farbige Flächen aus Aluminium rhythmisieren das Gebäude und integrieren es in die Umgebung.
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    Für die Metallelemente kam die hochwertige Duraflon-Beschichtung zum Einsatz.
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    Roher Sichtbeton, Flächen aus Klinker und spiegelnde Glasflächen wechseln sich mit mattgrün, gelb oder silberig schimmernden vertikalen Flächen aus Alu ab.
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    Der Oberflächenspezialist HD-Wahl hat die Elemente in acht verschiedenen NCS-Tönen farbig ausgeführt.

Münchens Stadtteil Trudering erfreut sich seit Jahren insbesondere bei Familien wachsender Beliebtheit. Ein eigenes Gymnasium war deswegen notwendig geworden. Der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Siegerentwurf stammt von felix schürmann ellen dettinger architekten. Im September 2013 füllte sich das Projekt nach zwei Jahren Bauzeit mit Leben. Bis zu 1.000 Schüler und 100 Lehrkräfte nutzen die innovativ konzipierten Raumstrukturen des Neubaus. Mit dem Gymnasium wurde erstmals in München für einen Bildungsbau der Passivhausstandard realisiert. Das Gebäude ist damit in seiner Gesamtheit beispielgebend für die Umsetzung von modernen Bildungskonzepten und soll als Vorbild für zukünftige Projekte im Freistaat dienen.

Am Rand eines schmalen Grundstücks am Ortsrand gelegen, staffeln sich sieben Gebäudeeinheiten hintereinander. Großflächig verglaste Treppenhäuser bilden dabei eine Zäsur zwischen den einzelnen Häusern, ein eingeschossiger Verwaltungstrakt mit Werkhof ist dem Gebäude im Westen vorgelagert und stellt eine Verbindung zur niedrigeren Einfamilienhaus-Bebauung entlang der Markgrafenstraße her. Insgesamt verfügt der ansonsten dreigeschossige Schulbau über eine Bruttogeschossfläche von mehr als 23.000 Quadratmeter. Seinen Ausgangspunkt hat das Konzept in einem zur Ecke Friedenspromenade hin angeordneten Kopfbau, in dem sich Aula und Mensa befinden. Die Aula im Obergeschoss lässt sich auch für öffentliche Veranstaltungen nutzen. Darauf folgt die Eingangshalle. Eine interne, zentral angeordnete Promenade erschließt alle weiteren Einheiten auf dem Schulgelände und bietet Platz für vielfältige kommunikative Bereiche. Die Dreifachsporthalle mit Tiefgarage, die für ortsansässige Vereine offensteht, bildet den Abschluss des Komplexes. Im Außenraum orientieren sich die Sportflächen und das vorgelagerte Pausenband mit Aufenthalts- und Spielflächen zur öffentlichen Grünfläche im Nordosten hin. Der Zugang zur Schule erfolgt ebenfalls über diesen Grünzug.

Hochwertige Metallelemente

Die Gestaltung der Fassadenflächen resultiert aus der unmittelbaren Umgebung. „Das Farbkonzept der Fassade wurde in mehreren Abstraktionsschritten ganz konkret aus den Farben des Ortes, also dem Kies der Münchner Schotterebene und den Farben der Wiesen und Blumen vor Ort, entwickelt“, beschreiben die Architekten den Gestaltungsansatz und erklären weiter: „Damit haben wir das Haus wie selbstverständlich und unaufgeregt in seine Nachbarschaft eingebunden.“ Sie betonen zudem, dass ihnen der Einsatz wert- und nachhaltiger Materialien wichtig gewesen sei. Roher Sichtbeton, strukturierte, natürlich anmutende Flächen aus Klinker und spiegelnde Glasflächen wechseln sich mit mattgrün, gelb oder silberig schimmernden vertikalen Flächen aus Aluminium ab. Diese metallischen Elemente verteilen sich über die Lernhäuser, akzentuieren Bereiche wie z.B. den Haupteingang und rhythmisieren das Gebäude. HD-Wahl als erfahrener Spezialist für professionelle Oberflächenveredelung von Aluminium-Fassadenbauteilen hat diese in acht verschiedenen NCS-Tönen farbig ausgeführt. Dabei kam eine Duraflon-Nasslack-Einbrennlackierung zum Einsatz. „Duraflon haben wir mit Blick auf die Langlebigkeit sowie wegen des Farbspektrums und der Tiefenwirkung durch den Glimmer gewählt“, erklären die Architekten. Damit bestätigen sie die besonderen Qualitäten – hochwertiger Charakter, Beständigkeit, Nachhaltigkeit bei einer nahezu unbegrenzten Farb- sowie Strukturvielfalt – der Oberflächen von HD Wahl. Trotz der kompakt zurückhaltenden Gebäudeform entstand durch den Einsatz der unterschiedlichen Oberflächeneindrücke eine spannungsvolle und heterogene Außenhaut-Struktur.

Neuartiges Raumkonzept

Die Innenräume lassen eine flexible Nutzung zu. Die Basis dafür ist ein neuartiges Raumkonzept, welches sich im Münchner Lernhausmodell wiederfindet. Die Besonderheiten der Struktur zeigen sich insbesondere im zweiten Obergeschoss: Hier befinden sich fünf so genannter Cluster. Jeweils vier bis fünf Klassenzimmer bilden dabei eine räumlich flexible, bei Bedarf anpassbare Lerneinheit mit dezentral zugeordnetem Lehrerzimmer und vielfältig nutzbarer Gemeinschaftsfläche. Das Ziel des Konzepts ist es, innerhalb des riesigen Schulbetriebs kleine, individuell gestaltbare Einheiten anzubieten, die Sicherheit vermitteln sollen.