Neue Firmenzentrale von Merck in Darmstadt Ein Vorreiter für nachhaltiges Bauen

Im Merck Innovation Center entwickeln kreative Köpfe neue Technologien für das künftige Geschäft des Chemie- und Pharmaunternehmens. Als eines von sechs Leuchtturmprojekten ist das moderne Bürogebäude für den Architekturpreis Nachhaltiges Bauen 2018 nominiert.

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    © Merck KGaA
    Mehr als nur ein Gebäude: Das Innovationszentrum von Merck wurde zum 350-jährigen Bestehen des Unternehmens im Mai 2018 eingeweiht.
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    Die vollständige Verglasung und die offene Architektur ermöglichen entspanntes Arbeiten mit hohem Tageslichtanteil.

Sechs Ebenen inklusive Co-Creation Space, Multimedia-Bibliothek, Makerspace und Entspannungszone: Das Merck Innovation Center im hessischen Darmstadt steht für eine kreative Arbeitsumgebung und ein offenes Bürodesign. Auf einer Fläche von 7.100 Quadratmeter soll es Mitarbeiter und Besucher zum Ideenaustausch anregen. Das Innovationszentrum wurde nach dem Goldstandard des internationalen Klassifizierungssystems Leadership in Energy & Environmental Design (LEED) für ökologische Gebäude errichtet. Zirka 69 Millionen Euro hat Merck in seine Firmenzentrale investiert.

Zusammen mit fünf weiteren Projekten ist das Merck Innovation Center für den Preis Nachhaltiges Bauen 2018 der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) nominiert. „Das Firmengebäude zeichnet sich durch ein neues Raumgefüge aus, das dem Leitsatz ‚Innovation entsteht durch Kommunikation‘ Ausdruck verleiht“, urteilte die DGNB-Jury.

Dreischichtiger Fassadenaufbau

Nach außen zeige es sich elegant zurückhaltend, sei von der Straße zurückgesetzt und gebe so einen öffentlichen Platz frei, der das Unternehmen mit dem Stadtraum verknüpft. Der dreischichtige Fassadenaufbau besteht aus Dreifach-Isolierverglasung, textiler Sonnenschutzanlage und außen liegender, bedruckter Prallscheibe. Besonderes Augenmerk hat der Bauherr auf eine nachhaltige Materialauswahl gelegt: Der Bodenbelag des Vorplatzes aus photokatalytischem Beton mit Titanoxid ist selbstreinigend und zersetzt Luftschadstoffe. Durch den Einsatz von Hohlraumdecken konnten 720 Tonnen Beton eingespart werden. Fassade, Ausbauelemente und Dachabdichtung sind so konstruiert, dass sie nach Lebensende sortenrein recycelt werden können. Der Recyclinganteil der Baumaterialien beträgt 33 Prozent. Intelligente Beleuchtungssysteme sorgen für Behaglichkeit an den Arbeitsplätzen, die wartungsfreundliche Gebäudetechnik ergänzt das Nachhaltigkeitskonzept.

Lichtdurchflutetes Innenleben

„Loopartig geschwungene Rampen, scheinbar schwebende Brücken und Treppen verbinden die kreuzweise angeordneten Geschossebenen zu einem fließenden Raumkontinuum“, lobte die Jury. Moderne Materialien von Merck ergänzen das Konzept. Zwei Beispiele: Die Media Wall im Foyer ist eine farbenfrohe Installation aus 72 Flüssigkristallbildschirmen, die sich auf und ab bewegen können. Dank Polymer Stabilized Vertical Alignment (PSVA)-Technologie übermitteln sie kontrastreiche Bilder trotz des lichtdurchfluteten Eingangsbereichs. Im Durchgang vom Innovationszentrum zum Mitarbeiterrestaurant begleitet die OLED-Installation The Light Cloud Besucher mit dem Licht aus mehreren Hundert, einzeln ansteuerbaren, rechteckigen OLED-Leuchtpanels.

Preisverleihung im Dezember

Ob das Merck Innovation Center als Preisträger aus dem DGNB-Wettbewerb hervorgeht? Die Top Drei werden auf dem Deutschen Nachhaltigkeitstag am 7. Dezember 2018 in Düsseldorf gekürt.