glasstec 2018 Dünn, dünner, am dünnsten

Schwerpunktthemen rund um das Thema Glas auf der glasstec 2018 sind Industrie 4.0, Dünnglas, Fassaden und smarte Gläser sowie Handwerk und Interieur. Zahlreiche VDMA-Mitgliedsunternehmen haben sich als Aussteller für die Messe vom 22. bis 26. Oktober in Düsseldorf angemeldet. Am 24. Oktober lädt der Verband zum Symposium "Technology by VDMA".

Die glasstec findet vom 23. bis 26. Oktober in Düsseldorf statt.
Die glasstec 2018 präsentiert Neuheiten, Trends und Lösungen, kombiniert mit einem fachlich fundierten Rahmenprogramm aus Praxis und Wissenschaft. - © Messe Düsseldorf / ctillmann

Das Handling von Dünn- und Dünnstglas zwischen einzelnen Arbeitsschritten in der Produktion ist eine Herausforderung. Neben der Wirtschaftlichkeit ist die Sicherheit entscheidend für einen erfolgreichen Verarbeitungsprozess. Sensible Handhabungstechnik ermöglicht es, auch dünnste Scheiben ohne Beschädigungen sicher zu bewegen.

Beispiele aus der Praxis

Torgauer Maschinenbau arbeitet an einer Roboterlösung, mit der Glasscheiben bis zu einer Größe von 1.500 mal 1.000 Millimetern und einer Dicke von 0,1 bis 1,1 Millimetern in Taktzeiten von drei bis acht Sekunden umgesetzt werden können. Die größten Herausforderungen laut Hersteller sind, die Zerbrechlichkeit dünner Scheiben zu beherrschen und die Unversehrtheit der Oberfläche und Kanten sicherzustellen. Das Know-how zeige sich zum einen im gesamten Bewegungsablauf, zum anderen in der Materialkombination der einzelnen Komponenten, die ein sanftes und kratzerfreies Handling der Scheiben ermöglichen sollen. Die Anlage selbst vermeidet laut dem Unternehmen Kontaminierungen. Für eine dauerhafte Prozesssicherheit ist das gesamte Anlagenlayout frei von Verunreinigungen zu konzipieren. Durch den hohen horizontalen und vertikalen Vernetzungsgrad der Anlage ist kein Personal im unmittelbaren Bereich der Maschine notwendig.

Auch das Glamaco aus Coswig beschäftigt sich mit dem Handling von Dünnglas und gebogenem Glas, beispielsweise für den Fahrzeugbau. Dieser Markt verspreche große Wachstumschancen im Bereich chemisch gehärteter Gläser (Alumosilicatgläser). Für den Fahrzeuginnenraum finden Glasdicken von zirka 0,5 bis 1,5 Millimeter Anwendung, für den Außenbereich werden Gläser mit Dicken von 0,5 bis 1,2 Milimetern bei Abmessungen bis zu 1.850 mal 1.250 Millimetern eingesetzt. Auch hier gilt: Je dünner das Glas ist, umso geringer ist die Steifigkeit der Scheiben. Daher sind für das sichere und deformationsfreie Transportieren der Glasscheiben unter anderem die Anzahl und Verteilung der Greiferpunkte am Transportgestell wichtige Kriterien.

Insbesondere das Abstellen ist ein kritischer Prozessschritt, da die Kantenempfindlichkeit eine zentrale Rolle spielt. Geschickter Materialeinsatz und optimierte Bewegungssteuerung reduzieren das Beschädigungsrisiko der Glasscheiben erheblich. Die Anforderungen an die verwendeten Materialien und Materialkombinationen steigen noch einmal, wenn neben mechanischen Belastungen auch thermische oder chemische Beanspruchungen dazu kommen. Dies ist beispielsweise beim Härten von Alumosilikatgläsern der Fall. Auch dafür hat Glamaco gemeinsam mit JSJ Jodeit eine Lösung entwickelt, welche die Prozesssicherheit vor, während und nach der Härtung erhöht. Besucher der glasstec erhalten am Messestand hierzu detailliertere Informationen.

Der VDMA lädt zum Symposium

Am Mittwoch, 24. Oktober 2018, dreht sich auf der glasstec 2018 im Symposium "Technology by VDMA" alles um die vernetzte Produktion und neue Technologien. Das Symposium beleuchtet die komplette Produktionskette von Flach- und Hohlglas. Es findet im neuen Konferenzbereich in Halle 10 im Raum 3 statt.