Prüfinstitute im Vergleich Drum prüfe, wer sich ewig bindet

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Wer seine Fenster-, Fassaden- oder Türelemente prüfen lassen will, hat bei der Auswahl der Prüfinstitute die Qual der Wahl. GFF beleuchtet die Institutslandschaft der Branche, sagt, wiedie Betriebe seriöse Dienstleister erkennen, und vergleicht das Angebot von vier Prüflaboren.

GFF vergleicht das Angebot branchenrelevanter Prüfeinrichtungen. - © asdasd

Jürgen Benitz, Leiter PR und Kommunikation beim ift Rosenheim, empfiehlt, bei der Wahl des Prüfinstituts auf die Anerkennung der Prüfergebnisse zu achten. So weist das ift – wie auch andere Institute – auf seiner Homepage die aktuellen Anerkennungs- bzw. Akkreditierungs­bescheide (DIBt, DAkkS) mit dem konkreten Geltungsbereich aus. „Jedes seriöse Prüfinstitut ist verpflichtet, diese Informationen zu veröffentlichen“, sagt Benitz. Dabei bestätigen Akkreditierungen der Deutschen Akkreditierungsgesellschaft (DAkkS) sowohl die Kompetenz des Prüfinstituts und Vergleichbarkeit der Ergebnisse als auch die Neutralität und Objektivität als Dienstleister. Im Folgenden gibt GFF einen Überblick über vier Prüfinstitute in Deutschland, die die Bereiche Fenster, Türen/Tore und Fassaden abdecken. Einen Vergleich der Leistungen – inklusive des Kostenbeispiels für zwei Prüfungen – finden Sie in der Tabelle auf Seite 98.

Die Institution: das ift Rosenheim

Das ift Rosenheim ist eine baurechtlich notifizierte Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle und international nach ISO 17025 akkreditiert. Durch Kooperationen mit internationalen Stellen werden die ift-Prüfzeugnisse auch in den USA, in Asien, Russland und im Mittleren Osten anerkannt. Durch die Vielzahl an Prüfungen, das Spezialwissen von 151 technischen Mitarbeitern hinsichtlich der Prüfung, Forschung und Normung sowie die umfassenden Prüfmöglichkeiten ist das ift nach eigenen Angaben in besonderer Weise befähigt, die erforderlichen technischen Kennwerte kompetent durch Prüfung oder Berechnung verlässlich und normkonform zu ermitteln. Eine Besonderheit sei die flexible Akkreditierung auf allen Kompetenzstufen. Damit könne das ift auf neue Normen und neuartige Kundenanfragen schnell und kompetent reagieren und Hersteller bei der schnellen Markteinführung innovativer Produkte unterstützen. Im Zuge der flexiblen Akkreditierung der Kategorie III sind Prüfungen auch außerhalb der in der Tabelle genannten Normen für Wärmeschutz, Klimatechnik, Licht-/Strahlungstechnik, Akustik, Sicherheitstechnik, Brandschutz und Gebrauchstauglichkeit für Bauelemente und Baustoffe möglich.

Der Nachbar: das PfB Rosenheim

Prüfungen am Prüfzentrum für Bauelemente (PfB) in Stephanskirchen bei Rosenheim finden bereits seit 1983 statt. Das damalige Prüf­institut Türentechnik und Einbruchsicherheit (PTE) wurde im Jahr 2004 zum heutigen PfB umstrukturiert. Seitdem nimmt das Prüfzentrum Bauteilprüfungen an sämtlichen Bauelementen bis zu neun Meter Breite und sechs Meter Höhe und an deren Beschlägen vor. Im Wesentlichen handelt es sich dem Institut zufolge um Prüfungen der Einbruchhemmung, der Luftdurchlässigkeit, der Schlagregendichtheit und des Verhaltens unter Windlast für Fenster, Außentüren, Fassaden und Tore. Hinzu kommen Prüfnachweise für die Gütegemeinschaft RAL Innentüren, klimatische Nachweise im Differenzklima bezüglich der Verformung an Türen, Prüfungen des Wärmeschutzes und des Schallschutzes, Prüfungen des Rauchschutzes an Türen und Toren sowie Prüfungen an Rollläden und diverse Sonderprüfungen. Erweitert hat das Prüfzentrum sein Angebot durch die Kooperation mit der DMT-Prüfstelle für Brandschutz in Lathen: Für den Kunden biete dies den Vorteil, nur einen Ansprechpartner zu haben. Das PfB biete nun alle Leistungen einschließlich des Bereichs der Brandprüfungen an Fenstern, Türen, Toren sowie Abschlüssen und Beschlägen aus einer Hand an.

Beschlagexperte: PIV Velbert

Das Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV) bietet nahezu 100 verschiedene Prüfungen an. Hierbei handelt es sich um Prüfungen nach DIN-Normen, Europäischen Normen, PIV-eigenen Zertifizierungsprogrammen und RAL-Prüfungen. Auch Materialeigenschafts- und interne Prüfungen können vorgenommen werden. Das Spektrum erstreckt sich über Prüfungen an Schlössern, Beschlägen, Bändern, Schließzylindern, kurz: allen Beschlagarten, und auch an Bauelementen, wie Prüfungen an Fenstern und Türen, Prüfungen an Elektronikbauteilen und die Prüfung der Einbruchhemmung an Elementen zeigen. Durch seine 40-jährige Tätigkeit im Beschlagbereich nimmt das PIV für sich in Anspruch, für Beschläge eine besondere Expertise aufzuweisen. Durch die Tätigkeit der Institutsleitung und auch der Institutsmitarbeiter in Normungsgremien gebe es Kompezenz hinsichtlich Entwicklungen und Möglichkeiten – besonders im Beschlagbereich. Durch die Größe des Instituts mit 15 Mitarbeitern sind Kundennähe und in der Regel die rasche Bearbeitung der Prüfaufträge gewährleistet. Wie das PIV anmerkt, könne es mit Unternehmen gemeinsam Prüfpläne erstellen. Teilweise seien die Normen recht kompliziert zu verstehen, und durch seine Erfahrung könne das PIV dabei eine Hilfe sein.

Aus dem Osten: das EPH Dresden

Das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (EPH) in Dresden bietet ebenfalls ein breites Leistungsspektrum an, von der Einbruchhemmung und Bestimmung von sicherheitstechnischen Merkmalen über die Ermittlung CE-relevanter Eigenschaften bis hin zur Bestimmung wärmeschutztechnischer Eigenschaften von Elementen und Werkstoffen. Die Prüfungszeugnisse und Zertifikate sind als Leistungsnachweise für Materialien sowie Produkte weltweit anerkannt.