Montage in der Dämmebene Drei Systeme, mit denen Sie Aufträge vor die Wand setzen

Als definierte Bauräume mit geprüften Eigenschaften vereinfachen Vorwandmontagesysteme für Fachbetriebe die Befestigung von Fenstern und Türen in der Dämmebene. GFF vergleicht die Systeme von Iso-Chemie, Tremco CPG Germany (ehemals Tremco Illbruck) und Soudal.

Um Fensterelemente in der Dämmebene zu montieren, ist der Einsatz eines Vorwandmontagesystems sinnvoll. - © Iso-Chemie

Es gibt verschiedene Beweggründe, Fenster oder Türen in den Bereich der Dämmebene zu montieren. Bei den heute üblichen großen Dämmstoffdicken glättet die Einbaulage der Bauelemente in der Dämmebene Isothermenverläufe und reduziert so konstruktive Wärmebrücken. "Dies ist nicht nur bei WDVS-Bauten so, sondern auch bei der zweischaligen Bauweise mit massiver Vorsatzschale, aber auch mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade", erläutert Andreas Zimmermann, Leiter Technik und Architektenberatung bei Tremco CPG Germany (ehemals Tremco Illbruck). Zudem erhalte das Gebäude durch die die Positionierung der Fenster möglichst weit an der Außenkante der Fensterlaibung ein gefälliges Äußeres mit einer relativ homogenen Außenstruktur. Dies stelle für den planenden Architekten einen wichtigen gestalterischen Gesichtspunkt dar. "Die Fenster sitzen nicht wie in Schießscharten und es fällt mehr Licht ins Innere der Gebäude", sagt Zimmermann.

Geprüfte Zargensysteme nutzen

Um die Elemente in der Dämmebene zu montieren, ist der Einsatz eines Vorwandmontagesystems sinnvoll. Die Fenster/Türen werden in einem definierten Rahmen montiert und auch zu diesem hin abgedichtet. Der große Vorteil: Ein solches System garantiert eine statisch nachweisbare Befestigung mit darauf abgestimmten Abdichtungslösungen, die auch im Verbund miteinander geprüft sind. "Systemlösungen wie unsere Vorwandmontagesysteme Iso-Top Winframer sind umfassend von akkreditierten Instituten geprüft und haben zudem eine Bauteilprüfung beim ift Rosenheim durchlaufen", sagt Andreas Lange , Leiter Technik & Training bei Iso-Chemie. Dieser Gebrauchstauglichkeitstest stellt eine reale Bausituation nach und prüft auch das Langzeitverhalten der Systembauteile. "Damit ist nicht nur sichergestellt, dass die Bauteile in Bezug auf die Einwirkung aller statischer Lasten (geprüfte Systemstatik) entsprechende Sicherheitswerte aufweisen, sondern auch dass die Abdichtungssysteme passend zum Vorwandmontagesystem funktionieren." Auch Andreas Zimmermann sieht in den umfassenden Systemprüfungen große Vorteile. "Selbst zusammengestellte Lösungen können diese lückenfreien Nachweise, gerade auch in Bezug auf besondere Anforderungen wie Schall- oder Einbruchschutz, nicht erfüllen."

Mittlerweile gibt es viele Anbieter am Markt, die geprüfte Vorwandmontagesysteme anbieten. GFF vergleicht im Folgenden die Systeme von Iso-Chemie, Tremco CPG Germany und Soudal.

Iso-Chemie: Das Vorwandmontagesystem Iso-Top Winframer Typ 1 besteht aus Systemwinkeln, Systemplatten und Dämmklötzen. - © Iso-Chemie

Iso-Chemie: Drei Typen für alle Fälle

Iso-Chemie hat für die Vorwandmontage die Zargensysteme Iso-Top Winframer im Programm. Diese kommen bei klassischen Bauten mit Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS), in der Konstruktion mit Klinkerschalen und auch bei hinterlüfteten Fassaden zum Einsatz. Darüber hinaus gibt es viele Spezialanwendungen, bei denen sich die Materialien als Konstruktionswerkstoffe bewährt haben. Dazu gehören neben Systemlösungen bei Rollladen- und Raffstorekästen auch die Anwendung bei Unterbauprofilen, Schwellenkonstruktionen und vielem mehr.

Die Nachfrage nach den Montagesystemen entwickelt sich laut Andreas Lange , Leiter Technik & Training bei Iso-Chemie, seit Jahren kontinuierlich positiv. "Gerade dadurch, dass wir verschiedene Systeme anbieten und alle Anforderungen über Statik, Brandschutz, Schallschutz bis hin zur Gebäudeklasse 5 erfüllen und mit Iso-Top Winframer Typ 1 E30 auch einen speziellen Typ mit intumeszierenden Eigenschaften für den Brandschutz anbieten, bleiben keine Fragen und Wünsche offen", sagt Lange. Der Planer schätze dies. "Denn dann kann alles aus einer Hand abgewickelt werden."

Die Systemtypen im Überblick

Das Vorwandmontagesystem Iso-Top Winframer Typ 1 besteht aus Systemwinkeln, Systemplatten (Puratherm) und Dämmklötzen (XPS) und lässt sich als Typ 1 Prefab auch als vormontierter Zargenrahmen beziehen sowie als Typ 1 E30 für den Brandschutz. Typ 2 besteht aus Systemwinkeln und Dämmkanteln (XPS), Befestigungskonsolen und Distanzplatten sowie optional integrierbaren Aluwinkeln für noch höhere Schraubenfestigkeiten bei besonders großen, schweren Flügelmaßen. Zum Typ 3 gehören Systemkanteln und Konstruktionsplatten (Thermapor) sowie Dämmprofile (XPS) und integrierte Alukonsolen für Befestigungslasten nach ETB-Vorgabe. Der Systemkleber Iso-Top Flexkleber WF komplettiert alle Vorwandmontagesysteme. "Außerdem bieten wir Befestigungsschrauben für Fenster und Zargen an und führen die statische Bemessung aller vier Lastfälle, fRsi-Berechnung und vieles mehr durch", sagt Lange. Die Systeme lassen sich nach seinen Angaben auf allen Wandkörpertypen direkt anbringen.

Vorteil: Es bleibt in der Familie

Alle Vorwandmontagesysteme von Iso-Chemie lassen sich laut Lange sowohl untereinander als auch mit den Abdichtungssystemen aus Folien und Multifunktionsfugendichtbändern kombinieren. So erfülle der Kunde mit einer Produktfamilie die unterschiedlichen Anforderungen innerhalb eines Gebäudes an Stabilität, Einbruchhemmung, Wärme- und Brandschutz. "Im Vergleich zu den Marktbegleitern ist es nicht notwendig, den Planer oder Kunden in einen System- bzw. Materialtyp zu drängen, sondern es ist immer die passende, freie Planung möglich", sagt Lange. Beispielsweise lassen sich im Erdgeschoss mit Typ 1 sehr große, schwere Elemente planen, auf den Fluchtwegen gewährleistet Typ 1 E30 den geforderten Brandschutz und in den anderen Geschossen ist Typ 3 die richtige Lösung – einfach so, wie es technisch und wirtschaftlich sinnvoll sei. "Durch die verschiedenen Vorwandmontagesysteme können wir sozusagen aus dem Vollen schöpfen. Dadurch dass wir uns seit vielen Jahren mit dem Thema beschäftigen und die Systeme selbst herstellen, konnten alle Ideen und Anforderungen einfließen."

Weitere Vorteile sieht Lange in der Berechnung aller vier Lastfälle, die Iso-Chemie für den Kunden im Vorfeld kostenfrei mit einer speziellen Software ausführt. "Hier werden die charakteristischen Werte zugrunde gelegt und nicht mit Mittelwerten agiert, was heute nicht mehr zulässig ist", sagt Lange. Die mit Spezialisten und Professoren entwickelte Software rechne alle vier Lastfälle detailliert aus und bereite alle Einzelwerte und Sicherheitsbeiwerte für den Prüfstatiker vor.

Die Montage im Detail

Alle Erstanwender, die die Vorwandmontagesysteme Iso-Top Winframer montieren möchten, erhalten laut Lange eine Schulung und Unterweisung. Die Anwendungstechniker des Unternehmens schulen sowohl im Trainingscenter in Aalen als auch auf der Baustelle. "Am liebsten machen wir die Trainings mit dem Montageteam auf der Baustelle, denn dann können alle Details und Besonderheiten dezidiert am Objekt besprochen und gelöst werden", sagt Lange. Die Montageabläufe selbst seien einfach, insbesondere da bei den Systemen kein Primer zum Einsatz kommt. "Der MS-Polymerkleber Iso-Top Flexkleber WF wird auf die Systemkantel oder den Systemwinkel aufgebracht und diese dann auf der Wand platziert und angerieben", erläutert Lange. Direktbefestigerschrauben sorgen für eine mechanische Sicherung und dafür, dass bis zum Abtrocknen nichts verrutsche. Für genauere Informationen hat Iso-Chemie auf seinem Youtube-Kanal Anwendungsfilme hochgeladen, zudem gibt es zu jeder Lieferung eine schriftliche Anleitung.

Zulassung und Prüfungen

Mit statischen Prüfungen zur Traglast auf diversen Untergründen, Schraubenauszugswerten, Schallschutzprüfungen, Einbruchprüfungen, Schlagregendichtheitsprüfungen, Luftdichtheitsprüfungen, Prüfungen nach MO-01/1 und MO-02/1, Prüfungen zu den Materialeigenschaften, Brandschutzprüfungen, Baustoffprüfungen, Gebrauchstauglichkeitsprüfungen, Prüfungen nach ETB, TRAV, DIN 18008-4, Prüfungen zur Materialverträglichkeit, Passivhauskomponentenzertifizierungen, EC1Plus-Zertifizierungen und Prüfungen mit diversen Abdichtungsprodukten kommt einiges zusammen. Oder anders gesagt: "Es gibt tatsächliche mittlerweile unglaublich viele Einzelprüfungen", sagt Lange. Wichtig sei für den Planer, Entscheider und Anwender, dass Iso-Chemie bis hin zur RAL-Zertifizierung alles getan habe, um die Tauglichkeit der Vorwandmontagesysteme Iso-Top Winframer zu beweisen, und er die Systeme bedenkenlos einsetzen kann.

Absturzsicherung und Einbruchhemmung

Mit Blick auf die Absturzsicherung habe Iso-Chemie die Vorwandmontagesysteme Iso-Top Winframer so entwickelt, dass sich immer Befestigungen nach den Vorgaben der Absturzsicherung integrieren lassen. Bei Iso-Top Winframer Typ 3 seien spezielle Konsolentaschen integriert, in denen sich Alukonsolen verstecken lassen, aber auch die Kombination mit marktüblichen Metallkonsolen ist laut Lange vorgesehen. "Zudem ist das Material selbst mit einer hohen Dichte entwickelt worden, um die Zusatzlasten auch direkt aufzunehmen", sagt Lange. Für die Montage einbruchhemmender Elemente sei Iso-Top Winframer Typ 1 bis zur Klasse RC 3 geprüft.

Leistungen über das Produkt hinaus

Die zusätzlichen Leistungen hält Lange für besonders wichtig, insbesondere die Leistungen hinsichtlich der Themen Statik und ift-Montagepass. "Die statische Bemessung wird sehr unterschiedlich durchgeführt. Fakt ist, nur durch die Bemessung aller vier Lastfälle (Eigenlast, Windlast, Flügellast geöffneter Flügel, Flügel mit Zusatzlast P) in Bezug auf die lineare Lasteinleitung ist eine Überprüfung durch den Prüfstatiker möglich", erläutert Lange. Wichtig sei auch, dass nicht mit Mittelwerten aus den Prüfungen gerechnet werde, sondern mit charakteristischen Werten. "Nur dann ist davon auszugehen, dass auch alle Sicherheitswerte eingehalten werden." Die statische Vorbemessung bietet Iso-Chemie kostenfrei ein. Der Kunde erhalte die Leistung auch dann, wenn sich das Projekt noch in der Planungsphase befindet. "Er muss nicht in finanzielle Vorleistung gehen", betont Lange. Das ift-Montagetool wiederum bietet die Möglichkeit, die Berechnungen des Temperaturfaktors fRsi in Kombination mit dem Iso-Top Winframer auszuführen. "So ist es für den Kunden einfach, eine Baustellendokumentation zu führen", sagt Lange. Alle Tools finden Kunden im Iso-Portal auf portal.iso-chemie.eu.

Weiterhin unterstütze das Team der Anwendungstechnik den Kunden bei der Planung, bei Trainings der Mitarbeiter, auf der Baustelle sowie bei Sonderlösungen. "Unsere Philosophie der Baufuge 4.0 setzt auf Individualität und unterstützt den Kunden bei Sonderanfragen zur Vorwandmontage und Abdichtungslösungen", sagt Lange. "So ist es für uns selbstverständlich, individuelle Anpassungen und Sonderlösungen z.B. als Testrollen zu fertigen."

Tremco CPG Germany: Die Zargenelemte des Vorwandmontagesystems Illbruck SY001 stehen in drei Ausführungen zur Wahl. - © Tremco CPG Germany

Tremco CPG Germany: Mauerwerkstoleranzen auffangen

Tremco CPG Germany (ehemals Tremco Illbruck) bietet für die Montage in der Dämmebene das Vorwandmontagesystem Illbruck SY001 in verschiedenen Systemausführungen an. "Gerade im Objektbau nimmt die Nachfrage nach dem Vorwandmontagesystem kontinuierlich zu", sagt Andreas Zimmermann, Leiter Technik und Architektenberatung bei Tremco CPG Germany. Wichtig sei, wie er betont, dass die Anforderungen an die Bauelemente Fenster und Türen bereits in der Planungsphase klar definiert werden. "Nur so kann eine schlüssige Planung erfolgen und im Anschluss ein auskömmliches und wirtschaftliches Angebot durch alle anbietenden Unternehmen abgegeben werden. Damit ist dann auch eine Vergleichbarkeit der einzelnen Angebote zu gewährleisten." Auch bei Sanierungsobjekten erfolgt die Umsetzung laut Zimmermann bisweilen mit dem Vorwandmontagesystem – insbesondere dann, wenn die Gebäude energetisch saniert und mit Außendämmsystemen aufgewertet werden.

Die Systemtypen im Überblick

Das Vorwandmontagesystem Illbruck SY001 besteht aus mehreren Komponenten, die der Kunde individuell zusammenstellt. Zum einen sind dies die eigentlichen Zargenelemente, die der Verarbeiterbetrieb auf den Baukörper montiert. Hier stehen drei Systemtypen zur Wahl. Der Systemtyp 1 ist für die halbe Lage des Bauelements in der Brüstung und in der Laibung und hat eine Dicke von 35 Millimeter. Der Querschnitt ist rechteckig. Der Systemtyp 2 ermöglicht es, Fenster oder Türen direkt an der Außenkante der Laibung/Brüstung zu montieren. Das heißt, das Fenster sitzt mit der Innenkante an der Außenkante der Laibung mit einer möglichen Ausladung von 90 Millimeter. Der Querschnitt ist dreiecksförmig und lässt sich mit dem Dämmkeil Illbruck PR008 zu einem Rechteck vervollständigen, um das Anarbeiten einer Wärmedämmung zu vereinfachen. Der Systemtyp 3 ist winkelförmig und ermöglicht Ausladungen bis zu 200 Millimeter. So lassen sich auch sehr große Dämmstoffdicken überbrücken. Der Zargenwinkel lässt sich mit dem Dämmblock Illbruck PR012 ebenfalls zu einem Rechteck-Querschnitt komplettieren.

Weitere Komponenten sind der spezielle Hybridklebstoff, um die Zarge auf dem Baukörper zu verkleben, und der entsprechende Primer, der die Untergründe für das Verkleben vorbereitet. Als Abdichtungslösung steht das Multifunktionsband Illbruck TP652 Illmod trioplex+ zur Verfügung. Aber auch Abdichtungen mit Folienlösungen für innen und außen sind möglich.

Die Montage im Detail

Die Montage des Zargensystems ist laut Zimmermann auf allen bauüblichen mineralischen Untergründen möglich, aber auch auf Holz und Metall. Die Tragfähigkeit des Untergrunds werde bei der statischen Bemessung berücksichtigt, die mit dem Statik-Tool auf der Illbruck Webseite möglich ist. "Hier müssen nur wenige weitere Angaben zum Gebäudestandort (Windlastzonen), Gebäudehöhe, Fensterart sowie Größe gemacht werden und schon ist man sicher, dass die geplante Ausführung auch möglich ist", sagt Zimmermann. Im Zweifelsfall unterstütze das Illbruck Planungsteam bei der Vorbemessung. Die Befestigung des Zargensystems an der Wand erfolge mit einem speziellen Hybridklebstoff. "Für diesen wurden auf verschiedenen Untergründen und Klimata die Belastungsgrenze und anschließend mit Sicherheitsbeiwerten die tatsächliche dauerhafte Lastaufnahmefähigkeit ermittelt", erläutert Zimmermann.

Die Montage der Fenster/Türen im Vorwandmontagesystem unterscheidet sich nach seinen Angaben nur unwesentlich von der Montage in der Laibung. "Der große Vorteil des Illbruck Vorwandmontagesystems ist, dass die Vorwandzarge mit einer definierten Fugenbreite zum Fenstermaß montiert wird und so Mauerwerkstoleranzen in den Laibungen aufgefangen werden", sagt Zimmermann. Die Fenstermontage erfolge dadurch sehr schnell, ohne dass der Verarbeiter Rücksicht auf unterschiedliche Fugenbreiten nehmen müsse.

Zulassung und Prüfungen

Das Illbruck Vorwandmontagesystem ist laut Zimmermann umfassend geprüft – nicht nur, was die zulässige Lastaufnahme betrifft. "Insbesondere der Bauphysik wird Augenmerk geschenkt", betont der Fachmann. So habe das Illbruck Planungsteam einen Wärmebrückenkatalog für das System bei verschiedenen Wandaufbauten berechnet und auch die Passivhaustauglichkeit nachgewiesen. Beim Systemtyp 2 sei der Einbau von Schallschutzfenstern ohne Reduzierung des eigentlichen Schalldämmmaßes des Fensters möglich. Für den Bereich Brandverhalten/Brandschutz gebe es wiederum eine gutachterliche Stellungnahme zur Verwendung des Illbruck Vorwandmontagesystems bis zur Gebäudeklasse 5. Der Einsatz gemäß Hochhaus-Richtlinie sei immer von der Beurteilung des eingeschalteten Brandschutzgutachters abhängig, aber durchaus möglich und auch schon praktiziert worden.

Absturzsicherung und Einbruchhemmung

Bei bodentiefen Elementen ist es laut Zimmermann manchmal notwendig, dass die Elemente Aufgaben der Absturzsicherung von Personen übernehmen. Dies sei insbesondere dann der Fall, wenn französische Balkone oder absturzsichernde Scheiben direkt im Fenster-/Türprofil befestigt sind. "Diese aus den Anpralllasten auf die Fenster/Türen einwirkenden Kräfte müssen bis in das Mauerwerk weitergeleitet und nachgewiesen werden", erläutert Zimmermann. "Dieser statische Nachweis gehört zur Hausstatik und muss für jedes Bauelement erbracht werden, welches absturzsichernde Aufgaben erfüllt." Notwendig für den erfolgreichen Nachweis seien immer Zusatzbauteile aus Metall, wie etwa die Absturzsicherungslasche Illbruck FX760. "Der erforderliche statische Nachweis kann über das illbruck Planungsteam an den berechnenden Statiker weitergeleitet werden", ergänzt der Fachmann.

Die Montage von einbruchhemmenden Elementen ist im Illbruck Vorwandmontagesystem bis zur Klasse RC3 möglich. Die erforderlichen Prüfungen und Freigaben nach DIN 1627-1630 liegen vor.

Leistungen über das Produkt hinaus

Planer und Architekten, aber auch Verarbeitungs-/Montagebetriebe erhalten von Illbruck vielfältige Unterstützung. Dies fange bei der Detailplanung für komplizierte Anschlussdetails an und höre bei der praktischen Einweisung auf der Baustelle durch den Außendienst noch nicht auf. "Anschlussdetails, Isothermen-Berechnungen, persönliche Unterstützung an der Illbruck Hotline für Fragen nach bestimmten Anforderungen und die darauf abgestimmte Montage und Abdichtung, Antwort auf spezielle Produktfragen, Schulungen für Monteure auf der Baustelle oder inhouse, oder auch Seminare für Planer sind nur einige Leistungen die Illbruck anbietet", führt Zimmermann auf. Auch Systemprüfungen am hauseigenen, ift-zertifizierten Prüfstand finden sich im Angebot. i_connect Partnerbetriebe nutzen diese Leistungen preisreduziert oder sogar kostenfrei.

Soudal: Das System Soudaframe SWI zeichnet sich durch die einfache und schnelle Montage aus. Der Rahmen lässt sich komplett in der Werkstatt vorbauen. - © Soudal

Soudal: Arbeitszeit halbieren

Auch der Abdichtungsspezialist Soudal hat mit Soudaframe SWI seit Kurzem ein Vorwandmontagesystem im Programm. "Mit dem Vorwandmontagesystem haben wir die letzte Lücke geschlossen und bieten jetzt alle Montage- und Abdichtungslösungen rund ums Fenster aus einer Hand", sagt Harald Lüdtke, Geschäftsführer von Soudal Deutschland. Wie er erläutert, habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren das Angebot rund um den Fensterbau und die Fenstermontage kontinuierlich ausgebaut, mit dem Ziel, in diesem Segment ein Komplettsortiment anzubieten. Die Nachfrage nach Vorwandmontagesystemen ist Lüdtke zufolge generell hoch und korrespondiert mit der von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) im Neubau und bei der energetischen Sanierung. "Hier hat sich gezeigt, dass die Platzierung des Fensters in der Dämmebene nicht nur funktionale, sondern auch gestalterische Vorteile hat."

Soudaframe überzeuge dabei vor allem durch die einfache und schnelle Montage. Verglichen mit herkömmlichen Systemen lasse sich mit dem System ein wesentlich höherer Vorfertigungsgrad erzielen. "Unabhängig von den Baustellenbedingungen lassen sich die Rahmen komplett in der Werkstatt vorbauen und sehr effizient auf der Baustelle montieren", sagt Lüdtke. "Das spart dem Verarbeiterbetrieb Zeit und Geld und ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein zugkräftiges Argument, das sich schnell herumspricht."

Das System im Überblick

Das patentrechtlich geschützte Vorwandsystem Soudaframe besteht im Wesentlichen aus speziellen Steckverbindungen mit glasfaserverstärkten Kunststoffprofilen und den RAL-geprüften SWS-Systemkomponenten, mit denen der Verarbeiter den kompletten Montagerahmen auf jeglicher Art von Mauerwerk verklebt und gleichzeitig abdichtet. Federclipse sorgen für eine einfache Fixierung und Justierung des Fensterrahmens. Durch das geringe Gewicht der GFK-Steckverbindungselemente lasse sich das komplette System von nur einer Person montieren sowie schnell und einfach in einem Arbeitsgang justieren. "Verglichen mit herkömmlichen Systemen werden bei der Verwendung von Soudaframe SWI Arbeitsschritte eingespart und die Arbeitszeit des Montageprozesses nahezu halbiert", sagt Lüdtke.

Die Montage im Detail

Je nach Dämmstoffdicke steht Soudaframe mit Profilrahmen in den Breiten 90, 130, 160 und 200 Millimeter zur Verfügung. Die glasfaserverstärkten Kunststoffprofilen (GFK) steckt der Verarbeiter mit Eckverbindern zusammen und stellt auf diese Weise einen standardisierten Bauraum mit einheitlichen Anschlussmaßen bereit. Das System lasse sich in der Werkstatt vorbereiten, so dass der Monteur den fertigen Montagerahmen auf der Baustelle nur noch an der Wand fixieren muss. "Das erfolgt mit einem speziell entwickelten, leistungsstarken Hybridpolymer, mit dem der Rahmen sicher auf dem Mauerwerk verklebt und gleichzeitig abdichtet wird", erläutert Lüdtke. Mit vier zusätzlichen Dübeln werde der Rahmen dauerhaft befestigt. Federclipse halten den Fensterrahmen für die anschließende Befestigung am gewünschten Platz, fixieren und justieren ihn. "Die Montage ist einfach und beinahe narrensicher", resümiert Lüdtke.

Zulassungen und Prüfungen

Soudaframe verfügt laut Lütke über alle materialtechnischen und bauaufsichtlichen Zulassungen. Das System sei nach den ift-Richtlinien für den Baukörperanschluss von Fenstern (MO-01/1 und MO-01/2) geprüft. Zudem erfülle Soudaframe die Anforderungen der Einbruch-Widerstandsklassen RC2 und RC3. "Unser System wurde von der Holzforschung Austria in Wien auf seine einbruchhemmenden Eigenschaften nach europäischer Norm geprüft und gemäß den Anforderungen der Widerstandsklassen RC2 und RC3 zertifiziert", sagt Lüdtke. Die Zertifizierung gemäß der Widerstandsklasse RC3 umfasse auch eine statische Druck- und Schlagprüfung, bei der sichergestellt wird, dass sich das Fenster nicht aus dem Montagerahmen herausdrücken lässt. "Alle vorgeschriebenen Tests hat das System ohne zusätzliche Versteifungen und Stützwinkel bestanden."

Leistungen über das Produkt hinaus

Neben dem technischen Support und individueller Planungsunterstützung setzt Soudal vor allem auf einen engen persönlichen Kontakt. "Alle unsere Außendienstler sind gleichzeitig Anwendungstechniker und als solche in ganz Deutschland unterwegs, um Schulungen im Handel und bei den Montagebetrieben durchzuführen und bei Bedarf die Montage des Systems direkt auf der Baustelle zu demonstrieren", sagt Lüdtke. Darüber hinaus sei das System BIM-ready und stehe Fassadenplanern und Architekten vollumfänglich für die digitale Gebäudeplanung zur Verfügung.