GFF: Herr Brinkmann, der Bereich Bausysteme unterlag in den vergangenen Jahren einem Restrukturierungsprozess, an dessen Ende die Ausgründung als GmbH stand (vgl. S. 115). Warum war dieser Prozess notwendig?
Brinkmann: Das Entscheidende war, dass die Kunden der Bausysteme ganz andere Anforderungen stellen als die klassischen Industriekunden, die bei Gutmann Strangpressprofile aus Aluminium bestellen. Die Bausysteme-Kunden fordern Losgröße eins statt Volumenoptimierung. Da zirka 50 Prozent der Bausysteme-Artikel nicht aus Aluminium- oder Strangpress- profilen bestehen, war es notwendig, über eine Eigenständigkeit auch einen Kulturwandel einzuleiten.
Wie sehen die neuen Strukturen nun aus?
In erster Linie haben wir Prozessketten verkürzt und Schnittstellen reduziert. Dadurch konnten wir unsere im Markt einzigartige Situation, alle Prozesse an einem Standort zu vereinigen, stärken. Hinzu kam die Integration von zwei neuen vertikalen und horizontalen Beschichtungsanlagen. Unsere Lieferzeiten sind kürzer geworden, bei der Qualität haben wir nochmals zugelegt und auch die Flexibilität bei Ersatzlieferungen oder Schnellschüssen verbessert.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung innerhalb der neuen Strukturen?
Die digitale Vernetzung mit unseren Kunden ist eine der Säulen unserer Strategie und sichert das Bestehen im Markt. Obwohl unsere Branche nicht zu den dynamischen zählt, erwarte ich in diesem Bereich Veränderungen mit für unseren Markt hoher Geschwindigkeit. Wir verknüpfen bereits bei der Bestellung von Aluminium-Vorsatzschalen unsere Prozesse mit denen unserer Kunden.