22. Saint-Gobain Glass-Fachtag Die Zeichen stehen auf smart

Tragfähige Zukunftskonzepte standen im Mittelpunkt des 22. Saint-Gobain Glass-Fachtages. Über 400 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich bei Vorträgen und Workshops zum Thema smarte Fenster und Fassaden zu informieren. Abgerundet wurde das Programm mit einer Podiumsdiskussion und einer Produktausstellung.

Saint-Gobain Glass-Fachtag 2018 im Designcenter Linz - © Birgit Tegtbauer

Dr. Frederik Lehner, Geschäftsführer der Interconnection Consulting aus Wien, informierte über aktuelle Markttrends zu Glas im Innen- und Außenbau in Österreich. Er verwies auf die positive Konjunktur in der Baubranche und das Boomjahr 2017. Besonders der private Konsum und die rasante Neubaudynamik seien Wachstumstreiber. Die Glasindustrie profitiere deutlich vom Aufschwung. Zudem seien Smart Glass Solutions längst keine Fiktion mehr. „Noch stellen hohe Kosten zwar eine Markteintrittsbarriere dar, zunehmender Wettbewerb führt mittelfristig jedoch zu marktadäquaten Preisen“, so Lehner.

Digitale Prozesse sind nicht auffzuhalten

Über smarte Konzepte für zukunftsfähige Fassaden referierte Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler, Senior Vice President der Schüco International KG. Die Vernetzung digitaler Objekte und die konsequente Modularisierung bis zum einzelnen Bauteil seien Schlüsselfaktoren. Primäres Ziel müsse dabei die Optimierung des zielgruppenspezifischen Kundennutzens sein. Dipl.-Ing. Lars Anders, Managing Director der Priedemann Fassadenberatung GmbH in Berlin, präsentierte einen polarisierenden Beitrag zu Trends, Potenzialen und optionalen Veränderungen beim Geschäftsmodell Fassade. Sein Fazit: Digitale Prozesse sind in der Fassadenplanung nicht mehr aufzuhalten. Dies berge Risiken, aber auch Chancen. „Die Digitalisierung verkürzt die Reaktionszeiten bei Großprojekten und ermöglicht individualisierte Produkte, die durch Monitoring oder Nachkontrolle neue Geschäftsfelder eröffnen.“

Glas am Bau und Regelwerke

Anschließend stellte Dr.-Ing. Walter Haase, Geschäftsführer der Ilek Universität Stuttgart, smarte Materialien zur Regelung des Licht- und Energiedurchgangs vor. Er beschrieb ein Forschungsprojekt zu schaltbaren Verglasungen an der Ilek Universität. Unter dem Motto „Glas im Bauwesen – Normung versus Schutzziele?“ gaben Ralf Vornholt, Anwendungstechnik der Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH, und Manfred Beham, gerichtlich beeideter Sachverständiger Glas im Bauwesen der Ertl Glas AG, einen Überblick über Glas am Bau und seine Regelwerke. Im zweiten Teil der Tagung fanden zwei Workshops statt: Christian Kobusch, Gral Systeme GmbH, stellte Designduschen und die nächste Generation Schiebeduschen vor; Andreas Bittis, Marktmanager Fassade bei Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH, referierte über den zunehmenden Wunsch nach Transparenz und die damit verbundene Fokussierung auf Tageslichtnutzung durch adaptive Fassaden.