Einbruchschutz Der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie gibt Tipps für die dunkle Jahreszeit

Mit dem Herbst beginnt die Hochsaison für Wohnungseinbrüche. Den Einbrechern kommt die frühe Dämmerung zugute. Viele Beschäftigte sind vor der Dämmerung noch nicht von ihrer Arbeit zurück und die Einbrecher können im Schutz der Dunkelheit ungestört ans Werk gehen.

Einbruchsschutz mit Zwillingsreifen getestet.
Prüfung eines einbruchhemmenden Fensters im Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV). - © FVSB

Der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) rät, noch vor Herbstbeginn die eigenen vier Wände vor möglichen Einbrüchen zu schützen. Dazu ist es wichtig, bauliche Schwachstellen durch einbruchhemmende Bauteile zu sichern. „In vielen Häusern und Wohnungen besteht in Sachen Einbruchschutz ein hoher Nachholbedarf. Wenn Sicherheitstechnik überhaupt vorhanden ist, ist sie oft veraltet“, sagt Stephan Schmidt, Geschäftsführer des FVSB. Spezielle Schließzylinder, Schutzbeschläge, Schließbleche oder selbstverriegelnde Mehrfachverriegelungen und Zusatzschlösser können neue sowie bestehende Türen zusätzlich schützen.

Erfolgreiche Einbrüche sinken, Versuche steigen

Dass es sich lohnt, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren, zeigen die Zahlen der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Laut der aktuellen Statistik ist die Zahl der Wohnungseinbrüche 2017 zwar stark zurückgegangen, trotzdem ist sie weiterhin relativ hoch. Bei der Zahl der Wohnungseinbrüche 2017 handelt es sich um insgesamt 116.540 Fälle. Somit ist die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesunken.

Laut der PKS handelt es sich bei 45 Prozent der Fälle aus 2017 um Versuche und somit ist dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent angestiegen. Dies setzt den seit über 15 Jahre anhaltenden Trend, dass der Anteil der nicht vollendeten Wohnungseinbrüche stetig steigt, weiter fort.

Je länger der Versuch dauert, desto eher wird abgebrochen

Ein Grund wieso es immer öfter nur bei einem Versuch bleibt, könnte unter anderem die Verbesserung der Sicherungsmaßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstahl sein. Schmidt plädiert daher vorzeitig Sicherungstechnik zu verbauen: „Es ist wichtig, dass Türen und Fenster einem Einbruch so lange wie möglich standhalten. Denn dauert es zu lange, geben die Einbrecher auf.“ Die vorhandene Sicherheitstechnik sei aber wirkungslos, wenn sie nicht genutzt wird. Der FVSB rät daher

  • Fenster und Terrassentüren nicht gekippt zu lassen, sobald man das Haus oder die Wohnung verlässt sowie
  • die Haus- und Wohnungstüren immer abzuschließen und nicht nur zuzuziehen.

Der Staat fördert Schutzmaßnahmen

Mieter und Eigentümer, die den Einbruchschutz in Wohnungen und Häusern verbessern, können staatliche Fördermittel in Form von Zuschüssen über die KfW-Bankengruppe beantragen. Das Förderprogramm kommt für zehn bis 20 Prozent der förderfähigen Investitionskosten auf.

Bei Investitionen von 500 bis 1.000 Euro erhält der Antragsteller Zuschüsse in Höhe von 100 bis 200 Euro. Übersteigen die förderfähigen Investitionskosten 1.000 Euro, fördert die KfW die ersten 1.000 Euro mit 20 Prozent und die restlichen Investitionskosten mit 10 Prozent. Maximal sind Investitionen in Höhe von 15.000 Euro förderfähig. So ist es möglich, je nach Höhe der Investitionskosten, Zuschüsse in Höhe von bis zu 1.600 Euro zu erhalten.

Wichtig: Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, muss der Antrag vor dem Umbaubeginn bei der KfW gestellt werden.