23. Saint-Gobain Glass-Fachtag in Linz Der Branchentreff Österreichs

Zirka 500 Menschen sind am 20. März 2019 der Einladung der österreichischen Climaplus Securit-Partner (CSP) sowie von Saint-Gobain Glass zum 23. Glasfachtag in Linz gefolgt. Gäste erwarteten ein Mix aus Vorträgen und Workshops sowie ein erweitertes Ausstellungsprogramm.

  • Bild 1 von 2
    © ClimaplusSecurit-Partner/Birgit Tegtbauer
    Zirka 500 Fachleute, Architekten, Handwerkspartner und Interessierte aus der Glasbranche reisten zum 23. Glasfachtag im Linzer Design Center an.
  • Bild 2 von 2
    © ClimaplusSecurit-Partner/Birgit Tegtbauer
    Stefan Doppler, Sales Area Manager und Niederlassungsleiter Österreich von Vetrotech Saint-Gobain, demonstrierte die Leistungsfähigkeit von Antipanik-Türen.

Vielfalt war Trumpf im Linzer Design Center: Sowohl die Aussteller im Foyer, vertreten waren u.a. die Unternehmen Bohle, Dormakaba, Pauli & Sohn, Volderauer, WSS, Glas nach Maß, Swisspacer und Vetrotech, als auch die einzelnen Vorträge trafen nach Angaben der gastgebenden österreichischen Climaplus Securit-Partner (CSP) auf reges Interesse bei den Besuchern. Dies bestätigt im Gespräch mit GFF auch Roland Rechberger von Ertl Glas, der zusammen mit seinem Kollegen Manfred Beham am Nachmittag des Veranstaltungstags einen der Workshops hielt: „Insgesamt war die Stimmung ziemlich gut, was bestimmt auch mit der positiven Arbeitslage in diesem Jahr zusammenhängt.“ Für Rechberger gehört der SGG-Fachtag zum Pflichttermin für die Branche, schließlich gebe es aktuell in Österreich keine vergleichbaren Veranstaltungen oder Messen rund um das Glas.

Tageslicht als Faktor für Wohlbefinden

Patrick Georg, Marktmanager der CSP bei Saint-Gobain Glass, eröffnete und moderierte den Fachtag. Nachdem er die Gäste begrüßt und einen Überblick über den Tag gegeben hatte, referierte Andreas Bittis, Marktmanager Fassade von Saint-Gobain Glass, über das Thema „Tageslicht und Reflexion – neue Dimensionen, neue Herausforderungen?“ Seiner Ansicht nach sei der Faktor Tageslicht nicht nur entscheidend für mehr Lebensqualität, sondern auch signifikant für das Wohlbefinden der Nutzer von Gebäuden. Bittis prognostizierte, dass der Faktor Wohlbefinden in Zukunft einer der Markttreiber im Bausektor werde. Er präsentierte zudem Details zur Gründung und Entwicklung von Saint-Gobain. Die Entstehung des Baustoffherstellers geht zurück auf die Herstellung von Spiegeln für das Versailler Schloss von König Ludwig XIV.

Markttrends in Österreich

Als nächster Vortragender informierte Ernst Rumpeltes von Interconnection Consulting (ICC) in Wien über österreichische Markttrends zu Glas im Innen- und Außenbau. Seiner Meinung nach verlangsame sich das Wirtschaftswachstum in Europa zwar, der Bausektor bleibe aber optimistisch, insbesondere weil sich die Wohnbauaktivitäten in Österreich weiter auf Rekordniveau bewegten. Vor allem bei Vorhangfassaden gebe es ein überproportionales Wachstum. Immer wichtiger ist laut Rumpeltes zudem die Digitalisierung. Im Anschluss erläuterte Michael Marte, Sachverständiger und Experte des Komitees 071 im Austrian Standards Institute (ASI), Veränderungen bei verschiedenen Ö-Normen, darunter der B 3738 (Norm für die visuelle Qualität vs. Hadamar-Richtlinien vs. EN 1279), der B 3719 (Ganzglasduschen) und der B 2227 (Werkvertragsnorm für Glaserarbeiten).

Viele Workshops zu unterschiedlichen Themen

Während Andreas Kain, Leiter Anwendungstechnik und Verkauf von Ramsauer, über Dicht- und Klebstoffe, die Grundlagen für deren Verarbeitung und über Silikondichtstoffe in der Glasfassade sprach, ging es im zweiten Workshop unter dem Motto „Trends im Innenausbau“ um gleich drei unterschiedliche Themen. Martin Stadler, Marketingdirektor von Saint-Gobain Glass Deutschland, referierte über Reflexionen im Innenausbau und Glas im Duschenbereich. Christoph Wenna und Mario Spar von Wenna Glas erläuterten Möglichkeiten und Trends im modernen Glasbau mit gebogenen Gläsern.

Rechberger und sein Kollege Beham gingen in ihrem Workshop zum Thema keramischer Digitaldruck („Keramischer Digitaldruck – Design und Sicherheit im Einklang“) auf Fragen ein, wie z.B.: Welche Dateiformate sind von Vorteil? Wie sieht das optimale Druckergebnis aus? Wie ist es um die Haltbarkeit der Bildoberfläche bestellt? „Es folgten auch viele typische Glaser- und Handwerkerfragen, bei denen es um die Möglichkeit der Wandverklebung bzw. Hinterleuchtung oder den Einsatz als Küchenrückwand ging“, ergänzt Rechberger. Im Vorfeld habe es eine Umfrage gegeben, die den Vortragenden dabei half, die Themen anzusprechen, die die Teilnehmer wirklich interessierten. „Die Gespräche während des Workshops haben gezeigt, dass unsere Umsetzung gut angekommen ist“, sagt Rechberger.

Nach den Workshops demonstrierte Stefan Doppler, Sales Area Manager und Niederlassungsleiter Österreich von Vetrotech Saint-Gobain, anhand zweier Versuche mit Antipanik-Türen, wie leistungsfähige Brandschutz- und Hochsicherheitsverglasungen wirksam funktionieren.

Den Abschluss des Tages übernahm der österreichische Kabarettist Manuel Thalhammer, der Publikumspreisgewinner beim 31. Grazer Kleinkunstvogel und Gewinner des Waidhofner Kabarettpreises. Das Fazit von Patrick Georg untermauert laut CSP das durchweg positive Echo, das die gesamte Veranstaltung bei Gästen und Referenten fand: Seiner Ansicht zufolge werde der österreichische Glasfachtag auch weiterhin das Highlight der Glasbranche für Veranstalter, Aussteller sowie die zahlreichen Besucher sein.