Der Fensterweltrekord ist in Gefahr. Schüler der Fachschule für Glas-, Fenster- und Fassadenbau in Karlsruhe bauen mit Prof. Dr. h.c. Klaus Layer das größte Holz-Metall-Fenster der Welt.
Gemeinsam wollen die Handwerker am 19. Juni 2010 den aktuell bei 80 Quadratmeter liegenden Guinness-Weltrekord um zwölf Quadratmeter übertreffen. Firmen aus der Branche und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterstützen die Aktion.
Ein Team aus 15 Meisterschülern und Projekt- sowie Akademieleiter Layer wollen das Megafenster binnen eines Tages fertigen und aufstellen. Nur das Podest und zwei Einsatzelemente am Anfang und Ende des Fensters sind vorproduziert. Auf der linken Seite verwenden die Handwerker ein Vakuumpaneel, daneben ein Solarmodul und auf der rechten Seite kommt ein Structural- Glazing-Element zum Einsatz. In der Mitte setzen die Monteure eine Riesenscheibe mit den Maßen 5.915 mal 1.824 Millimeter ein. In den Werkstätten der Schule werden die Einzelteile des Fensters gefertigt. Das Montageteam verteilt die Profile und montiert das Fenster Stück für Stück. Stützen aus verzinktem Stahl halten die Konstruktion. Ein Statikprofil unterstützt den Rahmen. Ab 8 Uhr startet die Livemontage des Riesenfensters. Gegen 15 Uhr können die Besucher das fertige Element aus nächster Nähe unter die Lupe nehmen. In der begleitenden Eventausstellung präsentieren Projektpartner Innovationen. In Fachvorträgen stellen Experten die Eigenschaften der Holz-Metall-Fenster- Fassadenkonstruktion vor.
Die Veranstalter laden alle Interessierten zu dem Weltrekordversuch ein. Besonders die ehemaligen Schüler der Fachschule haben die Gelegenheit, sich bei diesem besonderen Ereignis wiederzusehen: „Erfahrungen austauschen, Erinnerungen aufleben lassen oder einfach nur schauen, wie das größte Fenster der Welt entsteht. Wir wollen den Rahmen des Rekordversuchs nutzen, um möglichst viele Ehemalige zusammenzuführen“, betont Christian Noack.
Er ist der Marketingleiter des Projekts. Der Weltrekord soll am 19. Juni 2010 ab 8 Uhr in der Fachschule für Glas-, Fenster- und Fassadenbau, Otto-Wels-Straße 11, in Karlsruhe fallen. Aus organisatorischen Gründen bitten die Veranstalter um Anmeldung. Jeder angekündigte Besucher bekommt eine persönliche Überraschung; weitere Informationen zum Projekt und zur Anmeldung unter www.dasriesenfenster.com.
GFF hat nachgefragt bei Prof. Dr. h.c. Klaus Layer
GFF: Herr Prof. Dr. h.c. Layer, wie entstand die Idee, diesen Weltrekordversuch zu unter nehmen?
Layer: Dieser verrückte Gedanke ist mir eines Tages ganz spontan beim Rasieren gekommen. Einfach um das Holz-Metall- Fenster ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen und die Möglichkeiten dieses wunderbaren Materials einer breiteren Öffentlichkeit zu demonstrieren.
GFF: Worin liegt beim Bau des Riesenfensters die größte Herausforderung?
Layer: Die schiere Unendlichkeit und Vielseitigkeit des Werkstoffs Holz aufzuzeigen.
GFF: Wo wird das Riesenfenster nach dem Bau eingesetzt?
Layer: Wahrscheinlich nutzen wir das Riesenfenster zu Werbezwecken. Denkbar ist aber auch eine Spende an die Stadt.