GFF-Praxistipp Zum CE-Zeichen in 30 Minuten

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Wer Fenster ohne Kennzeichnung herstellt und verkauft, riskiert kostspielige Reklamationen. GFF zeigt Ihnen den schnellen und bezahlbaren Weg zu einer rechtssicheren Lösung bequem per Computer.

Mit einem Klick starten Sie CE-fix im Internet. - © VBH
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Spätestens seit ihrer verpflichtenden Einführung im Februar 2010 stöhnen Fensterbauer über die CE-Kennzeichnung von Fenstern und Außentüren: wieder ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand, der Zeit und Geld kostet. Insgesamt muss der Hersteller für seine Produkte sechs Nachweise erbringen. Endkunden bekommen mit dem Produkt das CE-Kennzeichen und eine Anleitung für Bedienung, Wartung und Instandhaltung. Händler erhalten zudem noch Hinweise zu Montage, Transport und Lagerung. Zusätzlich erstellt der Produzent einen Prüfbericht (ITT) für jede einzelne seiner Fenster- oder Türkonstruktionen, dokumentiert die werkseigene Produktionskontrolle (WPK) und reicht eine Konformitätserklärung aus, welche die normative Konformität seines Produkts bestätigt. Schon die Suche nach Informationen zu diesen Schritten stellt Hersteller vor Probleme.

Beliebige Komponenten kombinieren

Zudem kostet ein Prüfbericht bei einem notifizierten Prüfinstitut mehrere 1.000 Euro und dauert im schlimmsten Fall Monate. Wesentlich einfacher ist es da, per Übertragung die Prüfberichte eines Systemgebers zu nutzen. Zu diesem Zweck hat VBH mehrere 1.000 Bauteile und Konstruktionen wie Rahmenmaterialien, Dichtungen und Beschläge vom ift Rosenheim prüfen lassen. Mit diesem umfangreichen Katalog lassen sich beliebige Komponenten in einem System kombinieren. Die Dokumentation via Prüfbericht dauert eine Stunde, erfahrene Anwender haben gar alles in 15 Minuten erledigt – online auf der Systemplattform CE-fix (www.ce-fix.de). Darüber hinaus erstellt der Fensterbauer mit CE-fix alle weiteren Unterlagen, die für die CE-Kennzeichnung erforderlich sind. Voraussetzung, dieses Werkzeug zu nutzen, ist für Betriebe der kostenfreie Abschluss eines Cascading-Vertrags mit VBH. Der erste Prüfbericht kostet 200 Euro. Die zweite Ausgabe schlägt mit 100 Euro, jeder weitere Bericht mit 70 Euro zu Buche. Die notwendigen Dokumente stehen in zehn europäischen Sprachen zur Verfügung.

Anleitung Schritt für Schritt

GF F zeigt den Weg zum CE-Kennezeichen mit CE-fix Schritt für Schritt am Beispiel eines Holzfensters:

1. Schritt: Starten Sie auf der Systemplattform www.ce-fix.de den Systemcheck. Definieren Sie Teil für Teil Ihr produziertes Fenstersystem und erstellen Sie den Ersttypprüfbericht (ITT) für Ihre Fenster- oder Türkonstruktion.

2. Schritt: Zunächst wählen Sie eine Produktfamilie. Im vorliegenden Fall heißt sie „Fenster und Fenstertüren in Holz“.

3. Schritt: Danach benennen Sie die Fenstermaße, auch für Sonderkonstruktionen, das Fenstersystem und die Holzart für das Profil.

4. Schritt: Jetzt entscheiden Sie über die Profilgeometrie; Falzluft, Beschlagachse, Eurofalz, Flügelüberschlag etc.

5. Schritt: Hier legen Sie das Dichtungssystem nach Hersteller und Artikel fest. Anschließend folgt die Entwässerung via Schwelle – ja oder nein.

6. Schritt: Nun ist der Beschlag nach Typ, Hersteller und Artikel auszuwählen.

7. Schritt: Danach legen Sie das Verglasungssystem bzw. das Glas fest (Ug-Wert, Abstandhalter, Glasaufbau).

8. Schritt: Ist das System komplett zusammengestellt, folgt die Prüfung mit dem Ampelsystem. Steht die Ampel auf grün, ist ein Prüfbericht für die gewählte Fensterkonstruktion verfügbar. Speichern Sie das erstellte System.

9. Schritt: Melden Sie sich auf der CE-fix-Seite unter www.ce-fix.eu mit Ihrem persönlichen Benutzernamen und Passwort an. Wählen Sie einen Systemnamen. Haben Sie das System via Warenkorb bestellt, taucht es in der Systemübersicht mit Prüfbericht auf.

10. Schritt: Klicken Sie in der Systemübersicht auf das pdf-Symbol und dann auf "Download", um den Prüfbericht als Dokumentenpaket mit 20 bis 25 Seiten auf Ihrem Rechner zu speichern. Das Paket umfasst den ift-Produktpass als Ersttypprüfbericht ITT mit 21 Beschreibungen der Eigenschaften des geprüften Systems. Sie erhalten eine Beschreibung der Konstruktion mit allen Details zum Nachweis beim Kunden. Enthalten sind eine Erklärung der Leistungseigenschaften zur Info für den Fensterbauer und das CE-Zeichen inklusive des Amendments 1 zur EN 14351-1. VBH ergänzt selbstständig jede relevante Neuerung und bietet eine Konformitätserklärung.

11. Schritt: Gehen Sie auf den Reiter „Servicebereich“ im Login-Bereich. Dann wählen Sie das von Ihnen verwendete Material und klicken auf "WPK" für werkseigene Produktionskontrolle. Dort finden Sie außer den grundlegenden Organisationsunterlagen drei Vorlagen, mit denen Sie eine WPK auftrags-, arbeitsplatz- oder prozessbezogen erstellen.

12. Schritt: Im Servicebereich finden Sie Muster-Anleitungen für Bedienung, Wartung und Instandhaltung sowie für Transport, Lagerung und Montage.

1 3. Schritt: Schließlich können Sie Verarbeitungsrichtlinien für verschiedene Material- und Konstruktionsvarianten als Vorlage ausdrucken, ausfüllen und im Betrieb aufhängen.

Option: Im Expertenmodus erstellen Sie einen Einzelnachweis für Veränderungen an Ihrem geprüften Standardsystem. Verlangt ein Kunde bspw. einen verbesserten Uw-Wert, lassen sich am gespeicherten System Komponenten wie Glas, Holzart oder Spacer modifizieren. Das Programm berechnet die Auswirkungen auf den Wärmedurchgangskoeffizienten. Ist die Auswahl abgeschlossen, klicken Sie auf "Einzelnachweis". Sie erhalten einen vom ift freigegebenen Einzelnachweis. Damit haben Sie Rechtssicherheit. Diese Einzelnachweise sind ebenfalls für Schallschutz- und Windlastwerte verfügbar. Zusätzliche Informationen zu weiteren Fragen sowie Unterstützung bei der Erstellung der Dokumente bekommen Sie unter der kostenlosen Hotline 0800/5566321.