Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, genügt es nicht, Nachwuchs nur zu werben, er muss auch bleiben. Um junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern und sie gleichzeitigdauerhaft an das eigene Unternehmen zu binden, setzt Schüt-Duis jetzt ein neues Projekt um.
Schüt-Duis blickt auf mehr als 180 Jahre Firmengeschichte zurück, und weitere Jahre sollen folgen. „Aufgrund der Altersstruktur in unserem Unternehmen werden wir in zirka zehn Jahren einen Mangel an Fachkräften haben“, sagt Imke Best, Ausbildungsleiterin bei Schüt-Duis. „Aus diesem Grund nehmen wir die Ausbildung neuer Mitarbeiter schon heute stärker in den Fokus.“ Um Azubis für eine Lehre zu gewinnen, wirbt der Hersteller von Fenster- und Türtechnik aktiv in der regionalen Presse und nimmt an verschiedenen Ausbildungsmessen teil, die an den Schulen in der Region stattfinden. Zudem ist Schüt-Duis Mitglied beim gemeinnützigen Verein Chance-Azubi, der die berufliche Orientierung und Bildung fördert. „An den Infoabenden von Chance-Azubi stellen wir interessierten Schülern und Eltern vor, welche Ausbildungsmöglichkeiten es bei uns im Haus gibt“, sagt Best.
Neues Konzept mit vielen Vorzügen
Um Nachwuchs zu werben und zu halten, ging Schüt-Duis nun einen neuen Weg. Das Unternehmen richtete im Winter 2018/2019 zum ersten Mal ein Azubi-Planspiel aus. „Durch diese Aktivitäten wollen wir uns als attraktiver Arbeitgeber für die Region präsentieren – ganz nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber“, sagt die Ausbildungsleiterin. Denn besonders unter jungen Leuten machten solche Projekte schnell die Runde. Gleichzeitig gehe es darum, Azubis an das Unternehmen zu binden, indem sie sich über ihre eigenen Arbeitsbereiche hinaus mit Schüt-Duis und seinen Produkten befassen. Dazu gehört es auch, das Fensterbauen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis zu lernen.
Beim Planspiel setzten die Azubis – 13 junge Menschen von der Industriekauffrau bis zur Fachkraft für Lagerlogistik – ihr erlerntes Wissen gemeinsam in einer risikofreien Umgebung in die Praxis um. Sie traten in zwei Gruppen gegeneinander an. Die Aufgabe: Eine fiktive dreiköpfige Familie benötigt geeignete Fenster für ein Einfamilienhaus nahe einer Autobahn. Die Auszubildenden durchliefen den gesamten Wertschöpfungsprozess – von Vertrieb und Planung über Anlieferung bis zur Herstellung des Fensters inklusive Rollladen und Insektenschutz. „Teamarbeit und das Fördern von Know-how beim Produktsortiment standen dabei für uns im Vordergrund“, sagt Best.
Positive Wirkung auf Leistung der Azubis
Das Planspiel kam gut bei den Azubis an und verbesserte sogar ihre Leistung. „Sie beschäftigen sich jetzt wesentlich routinierter mit den Materialien und Produkten. Sie wissen, wofür der Tischler diese benötigt und sie können sich souverän mit ihm abstimmen“, erklärt Best. Der Fensterbau-Fachbetrieb Uwe Arendt aus Aurich begleitete die jungen Menschen und stellte seine Werkstatt und sein Wissen bei der Fertigung der Fenster zur Verfügung. Auch der technische Außendienstmitarbeiter, Ernst-Dieter Krull, der gemeinsam mit Best die Idee für das Planspiel hatte, unterstützte die Azubis. „So profitieren die Jungen von den Älteren“, sagt Best, „auf diese Weitergabe von Erfahrungen legen wir bei Schüt-Duis sehr großen Wert.“
Der Fensterbau-Fachbetrieb Uwe Arendt ist bereits in zweiter Generation ein enger Partner von Schüt-Duis. „Wir haben Arendt früh von unserer Idee erzählt. Er war sofort überzeugt und ist es auch nach der Durchführung des ersten Planspiels noch“, sagt Best. „Er möchte auch in Zukunft solche Projekte mit uns und unseren Auszubildenden durchführen, denn letztlich profitiert auch sein Betrieb von den kompetenten Ansprechpartnern bei Schüt-Duis.“
Schüt-Duis wird weiterhin derartige Projekte mit seinen Auszubildenden durchführen. Das nächste Planspiel findet noch in diesem Jahr statt, dieses Mal soll es um einen Wintergarten gehen.