Qualitätscheck von transparenten Glasprodukten Auf Herz und Nieren prüfen

Die Glasindustrie unternimmt vielfältige Anstrengungen, den hohen Ansprüchen ihrer Kunden und Partner zu entsprechen. Die Scantechnologie überprüft transparente Flachglasprodukte auf etwaige Qualitäts- und Dimensionsmängel, neu ist die Messung der Kantenmembranspannung.

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    Mit dem Linescanner gehört die manuelle Qualitätsprüfung von Glas der Vergangenheit an.
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    Die Messung der Kantenmembranspannung stellt sicher, dass das Unternehmen den geforderten Vorspannungsgrad produziert.

Egal ob Einzelgläser, Isoliergläser, Automobilgläser, bearbeitete Gläser, Polycarbonat oder Folien – der Linescanner überprüft sämtliche Produkte auf Qualitäts- und Dimensionsmängel. Flexibilität, einfache Bedienung und Installation sollen eine rasche und unkomplizierte Inbetriebnahme bei minimalem Platzbedarf ermöglichen. Der Hersteller ist die Firma Softsolution im niederösterreichischen Waidhofen/Ybbs, die die Technologie in Kooperation mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und der Hochschule München sowie den Industriepartnern Uniglas und Vitrodur entwickelt hat. Sie soll die Unternehmen dabei unterstützen, konstante Qualität an die Kunden auszuliefern und die Reklamationsquoten zu reduzieren.

Der Linescanner kombiniert verschiedene Qualitätsprüfungen in einem Gerät, eine Installation von mehreren Prüfstationen ist nicht mehr erforderlich. Neu ist die Messung der Kantenmembranspannung, die ab sofort als Feature zur Verfügung steht. Diese wird alle 1,2 Millimeter entlang jeder Kante in Mega-Pascal (MPa) gemessen. Damit gewährleiste der Linescanner, dass der Glashersteller stets den geforderten Vorspannungsgrad produziere. Eine Unterscheidung hinsichtlich TVG und ESG sowie der gewünschte Grad der Vorspannung lassen sich garantieren.

Ein Scanvorgang reicht aus

Aufgrund der Kantenmembranspannung wird auch die Oberflächenspannung referenziert, wodurch eine Aussage über das zu erwartende Bruchbild gegeben ist. Der Linescanner am Härteofen prüft laut Softsolution in einem einzigen Scanvorgang folgende Parameter:

  • Isotropie/Anisotropie-Wert
  • Kantenmembranspannung
  • Glasqualität (Kratzer, Einschlüsse, Verschmutzungen, Beschichtungsfehler)
  • Kantenqualität (Ausmuschelungen)
  • Glasdimension (Bohrlochlagen, -durchmesser, Eckausschnitte, Randausschnitte)
  • Siebdruckqualität (Pinholes, Siebdruckposition)
  • Logoposition und -qualität (Bild in Bild- Abgleich)
  • Data Matrix-Interpretation

Unabhängig von der Scheibenlage und -rotation berechne das Gerät die Lichtverzögerung für jedes einzelne Pixel einer Glasscheibe, ohne dass eine Kalibrierung des Glastyps erforderlich wäre. Sofern ein ungleichmäßiger Spannungszustand vorliegt, führt dies zu einer Lichtverzögerung. Diese nimmt der Nutzer bei entsprechenden Umgebungsbedingungen und entsprechendem Betrachtungswinkel als störenden Effekt auf der Scheibe wahr.