Perfektion in Glas Arcon stellt Anisotropien-Scanner vor

Der StrainScanner, den Arcon in Feuchtwangen mit Messtechnik-Spezialist Ilis in Erlangen entwickelt hat, ist ein Gerät, das in Echtzeit Auffälligkeiten an vorgespannten Scheiben detektiert und dadurch später in der Fassade ungeliebten Doppelbrechungserscheinungen (Anisotropien) vorbeugen soll.

Ein Demonstrationsexemplar des StrainScanners: Am Bildschirm zu sehen sind Unregelmäßigkeiten in der Spannung, die unter polarisiertem Lichteinfall sog. Anisotropien in der Fassade zutage fördern können. - © Kober

Nach einer ersten Erwähnung zur Großen Isolar Tagung im vergangenen Jahr ( GFF berichtete) erfolgte nun die offizielle Markteinführung. Die Arnold-Firma beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren mit besagten Doppelbrechungs-Phänomenen und entwickelte dafür zu Beginn des Jahrzehnts ein Offlinemessverfahren, das sich allerdings unter Wettbewerbsbedingungen als zu zeitaufwändig erwies. Dagegen zeigt der StrainScanner am Bildschirm nun in Echtzeit Spannungsunterschiede an den Gläsern an – nach den Worten von Hermann Dehner, Arcon, justiert der Ofenführer auf der Grundlage dieser Informationen Parameter wie die Ofengeometrie und Heizverläufe nach.

TopView bald top?

Nach Aussage der Unternehmensverantwortlichen sind speziell im Objekt diese optischen Phänomene ein sehr großes Thema, gerade bei Großobjekten in UK oder den USA legten eigens für die Fassade beauftragte Consultants Spezifikationen für die Glaseigenschaften vor, die "dreimal so dick sind wie die Norm" (Dehner). Während Albert Schweitzer, gerade zum Geschäftsführer und Mitglied der Gruppenleitung bei Arnold Glas aufgestiegen, auf Nachfrage von GFF-Online sagt, zehn Exemplare des von Arcon selbst vertriebenen StrainScanners 2018 zu verkaufen, sei ein realistisches Ziel, bejaht er an anderer Stelle, im Zuge der Markteinführung der Maschine vor allem die Verkäufe von Arcon TopView ankurbeln zu wollen. Bei der Glasqualität handelt es sich um ein Produkt, das nach Unternehmensangaben zu mehr als 95 Prozent anisotropiefrei ist.

Albert Schweitzer stellt den StrainScanner vor

© Holzmann Medien

Schweitzer-Video nur auf www.gff-magazin.de

Fest steht gleichzeitig, dass bis jetzt keine Grenzwerte verbindlich vorgeschrieben sind, was die Doppelbrechungserscheinungen in der Fassade angeht. Arnold bzw. Arcon hatte in einem der ersten mit TopView ausgestatten Objekte sechs weitgehend anisotropiefreie Scheiben zwischen die herkömmlichen gemischt und Passanten gebeten, nach ihnen zu suchen; Ergebnis: Von 80 zufällig befragten Personen identifizierten 25 ohne Hilfsmittel die TopView-Gläser, mit speziellen Tools wie sog. Polarisationsfiltern gab es kaum Fehlangaben.

GFF berichtet in seiner großen Messeausgabe zur FENSTERBAU FRONTALE auf einer Doppelseite über die Markteinführung des StrainScanners, auf www.gff-magazin.de finden Sie ein exklusives Videointerview mit Albert Schweitzer von der Gruppenleitung.