Gebäudehülle mit Sandwichpaneelen Architektonisch aus einem Guss

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Unkonventionell, homogen, auffällig – so präsentiert sich die Gebäudehülle eines im Jahr 2018 fertiggestellten Wohnhauses im niedersächsischen Oldenburg. Dank geringer Wärmeleitfähigkeit erfüllen die eingesetzten Wandelemente die Anforderungen an ein Passivhaus.

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    © Kingspan
    Durch die farblich aufeinander abgestimmten Wandelemente KS1000 AWP mit QuadCore-Dämmkern erscheint das Wohnhaus wie aus einem Guss.
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    Die Dachelemente mit werksseitig integrierten Velux-Fenstern ermöglichen eine schnelle Montage.

Das Doppelhaus mit einer Wohnfläche von je zirka 85 Quadratmeter bietet auf zwei Etagen offene Grundrisse, lichtdurchflutete Räume und einen Luftraum, der bis unter das Dach reicht. Die Gebäudehülle ist aus Wandelementen des Typs KS1000 AWP mit QuadCore-Dämmkern sowie mit Dachelementen des Typs KS1000 RW von Kingspan realisiert. „In der Regel finden Sandwichpaneele bei Industrie- und Gewerbehallen Anwendung. Ihr Einsatz im Wohnungsbau ist neu“, erklärt Diana Bathe, Marketing Managerin von Kingspan Deutschland. Innenarchitektin Susanne Martitz, die zugleich auch die Bauherrin ist, plante ihr Wohnhaus.

Fassade mit Doppelfunktion

Die Wandelemente trugen dazu bei, die Anforderungen an ein Niedrigenergiehaus zu erfüllen. In der gewählten Ausführung von zehn Zentimeter Dicke beträgt der Wärmedurchgangskoeffizient 0,18 W/m²K. Insgesamt 400 Quadratmeter Fassadenfläche sind mit Paneelen gestaltet, die sich zugleich durch gutes Brandverhalten auszeichnen. Den Wandaufbau bilden ein 17,5 Zentimeter dickes Kalksandsteinmauerwerk und eine acht Zentimeter dicke Luftschicht, die im Raster mit U-Profilen belegt ist. Auf dieser Unterkonstruktion sind die Paneele befestigt. In der Luftschicht zwischen Mauerwerk und Paneelen verlaufen die Kabel für die Elektroinstallation sowie die Rohre für die Wasserleitungen und die Abflüsse.

Bei der Ausführung des Dachs stand der Systemgedanke im Fokus: Der hohe Vorfertigungsgrad durch integrierte Velux-Fenster ermöglichte eine schnelle Montage. So entfielen u.a. Arbeitsschritte wie das Ausschneiden einer Dachöffnung, die Befestigung der Aufsatzkränze sowie Abdichtungsarbeiten. Gleichzeitig ist das System unmittelbar dicht, passgenau und optisch einheitlich.

Die Westseite des Gebäudes ist von großzügigen Glasflächen geprägt. An den anderen Fassadenseiten dominieren opake Flächen mit Sandwichpaneelen vom Boden bis unters Dach. Martitz entschied sich bei den Fassaden- und Wandelementen für den Metallic-Farbton GreyRock. „Gegen Abend wird die Gebäudehülle immer dunkler und die Struktur des Materials kommt gut zur Geltung“, sagt sie. Gleichzeitig erscheine das Gebäude durch die Farbwahl dabei wie aus einem Guss.

Montage innert weniger Tage

Bei der Ausführung des Rohbaus hatte die Einhaltung geringer Toleranzen Priorität. Ein präzises Arbeiten beim Mauern der Außenwand war die Voraussetzung dafür, dass die Fassadenelemente exakt passten. Bei den Fassadenelementen erfolgte die Montage an den Profilen mittels verdeckt liegender Befestigung. Im Bereich der Längsstöße bzw. Überlappungen ließen sich die Paneele einfach ineinanderschieben. Ein werksseitig eingesetztes Dichtband schützt vor dem Eindringen von Kondenswasser. Insgesamt betrug die Montagezeit nur wenige Tage.