Bürogebäude erhält vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF) 90er-Jahre-Bau neu verpackt

In Tessin bei Rostock sanierte das Unternehmen S+T Fassaden die Gebäudehülle seines Büros. Bei der Planung und Ausführung der neuen Fassade vertraute der Metallbauspezialist auf die Systemlösung zweier Hersteller.

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    © S+T Fassaden
    Das S+T-Gebäude in Tessin erhielt eine neue Fassade.
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    Die S+T-Fassadenbauer haben per Durchsteckmontage mit den Verankerungselementen das Grundteil fixiert – und Spaß dabei.
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    © BWM Fassadensysteme
    Bei der Sanierung der Fassade des S+T Bürogebäudes überbrückte die Abstandskonstruktion ATK den vorhandenen Dämmstoff.

Mit dem Zusammenschluss seiner beiden Fachpartner Fischer und BWM erhielt S+T zur Sanierung seiner Fassade Befestigungslösungen und Unterkonstruktionssysteme für die neue Gebäudehülle aus einer Hand – in diesem Fall als Abstandskonstruktion ATK 601, das ist eine Gemeinschaftsentwicklung beider Hersteller. Die Berechnung habe sich mit ATK 601 gemäß gültigen Normen und Richtlinien umsetzen lassen.

1.000 Befestigungssätze im Einsatz

Auf 300 Quadratmeter verbaute S+T Fassaden die Abstandskonstruktion im vergangenen Jahr. Zirka 1.000 Befestigungssätze und zirka 450 Meter Profilschienen kamen dabei zum Einsatz. „ATK 601 ist ein Abstandsystem, das hohe energetische Anforderungen an die Wärmedämmung mit großen zu überbrückenden Wandabständen vereint“, sagt Uwe Nachstedt, Geschäftsführer von BWM Fassadensysteme. „Die Tragkonstruktion war somit die passende Lösung für das S+T-Gebäude.“ Die Trespa HPL-Fassadenplatten, ein Werkstoffverbund aus Papier und Harz, mit den Abmessungen 2.640 mal 650 Millimeter befestigten die Fachmänner mittels Klebesystem verdeckt liegend. Die Eigengewichtslasten der Fassade und die Wind-, Windsog- und Winddruckkräfte leiten die Fischer Langschaftdübel SXRL-T mit 14 Millimeter Durchmesser und T50-Antrieb in den Verankerungsgrund. „Die Befestigungslösung ist für Anwendungen zugelassen, die auf Druck beansprucht werden, und eignet sich somit für Fassadenkonstruktionen, die ohne Wandhalter auf Abstand montiert werden“, sagt Günter Seibold, der Leiter Anwendungstechnik bei Fischer Deutschland. „Weitere Sicherheit gibt die ETA für Mehrfachbefestigungen von nicht tragenden Systemen in nahezu allen Verankerungsgründen.“

Langschaftdübel für Kalksandstein

Der Fischer Langschaftdübel SXRL-T überbrückt nach Unternehmensangaben mit seinem langen Schaft den vorhandenen Dämmstoff und verankert in jeglichen Baustoffen, wie beispielsweise im Kalksandstein beim S+T-Gebäude. Beim Durchdringen des vorhandenen Wärmedämmverbundsystems (WDVS) erzeuge SXRL-T im Vergleich zu herkömmlichen Wandhalterlösungen eine wesentlich geringere Wärmebrücke. Sowohl die Putzschicht als auch die 80 Millimeter dicke EPS-Dämmung des S+T-Gebäudes sanierten die Fachmänner durch die Passivhaus-zertifizierte Aluminium-Unterkonstruktion. So ließen sich nach Herstellerangaben ein aufwändiges örtliches Entfernen der Materialien und dadurch entstehender Sonderabfall vermeiden.

Sicherer Lastabtrag

„Auch die Verarbeitung gelingt deutlich schneller und einfacher als bei herkömmlichen Wandhalterlösungen“, sagt Stefan Karnatz, Geschäftsführer von S+T Fassaden. Die S+T-Fassadenbauer haben per Durchsteckmontage mit den Verankerungselementen das Grundteil fixiert und daran die T-Konsole vernietet. An diesen fertigen Systemverbinder brachten sie dann die Tragprofile mit Bohrschrauben an, wobei die Haltefedern die Verarbeitung vereinfachten. „Fest- und Gleitpunkte für den sicheren Lastabtrag sind ohne Querstreben realisierbar. Dies beschleunigt zusätzlich die Montage“, sagt Karnatz. Die Fassadenbauer ergänzten eine mineralische, 80 Millimeter dicke Steinwolledämmung und die HPL-Platten als Finish und Hingucker der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade (VHF) mittels eines zugelassenen Klebesystems auf der montierten Unterkonstruktion.