Biege- und Füllanlage: die neue Generation 90-Grad-Ecke in Perfektion und präzise Trockenmittelfüllung

Spacermaterialien werden ständig weiterentwickelt. Um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden, hat ein Anlagenbauer die bewährte Biegeanlage überarbeitet; die Füllanlage hat das Unternehmen ebenfalls neu konzipiert.

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    Die Biegeanlage BSV-B45NK verarbeitet Alu-, Stahl-, Edelstahl-, Hybrid- und glasfaserverstärkte Profile.
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    Ein Rahmen in der Füllanlage ARL-B45F beim Bohren, Füllen und Verschließen

Lisec hat seine Biegeanlage BSV-B45NK vollständig überarbeitet und an die Weiterentwicklungen bei den neuen Abstandhaltermaterialien angepasst. Die bisher verwendete Technologie zum Biegen von Abstandhaltern sei weiter verfeinert worden, teilt das Unternehmen mit. Dadurch lassen sich laut Lisec sowohl die altbekannten Spacer als auch die Neuentwicklungen in bewährter Qualität biegen.

Selbstaussteifende Ecke

Eine neue Funktion der Biegeanlage ist die Integration der Zero-Radius-Corner (ZRC)-Technologie. Neben den gewohnten, gebogenen Ecken lassen sich Spacer nun auch mit dieser Technologie verarbeiten. Durch ein neues patentiertes Verfahren sei es Lisec gelungen, einen spanlosen und materialverdrängenden Herstellungsprozess für die 90 Grad-Biegung zur Serienreife zu entwickeln. Das Highlight der ZRC-Technologie, die Lisec speziell für faserverstärkte Abstandhalter aufgesetzt hat, sei die selbstaussteifende Ecke. Damit werde eine formstabile, perfekt gebogene 90 Grad-Ecke hergestellt. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie bestehe darin, dass die maximal mögliche Butylauftragsfläche in der Ecke erreicht wird. Lisec hat auch eine neue Generation der Füllanlage ARL-B45F zur semiautomatischen Trockenmittelfüllung konzipiert. Die Konstruktion sowie bestehende Prozessabläufe des Multifunktionsapparats (Bohr-, Füll- und Verschließprozess mit Butyl) habe der Hersteller verbessert. Das Ergebnis sei ein zyklusverkürzter, reproduzierbarer und regelbarer Füllprozess.

Trockenmittelfüllung kontrollieren

Das Verhältnis von Ist- zu Soll-Menge wird dem Bediener am Display visuell rückgemeldet, die Information synchron in einer Datenbank abgelegt. „Profile mit rückverfolgbarer Ist-Menge des Trockenmittels sind ein Qualitätsmerkmal für das Isolierglas“, sagt Sebastian Payrleitner, Product Architect im Bereich Isolierglas, über die Relevanz von Ist- und Soll-Menge des Trockenmittels. Weiche die Ist- von der Soll-Menge im Profil ab oder komme ein stark gesättigtes Trockenmittel zur Anwendung, könne die in der Kammer vorherrschende Luftfeuchtigkeit nicht restlos aufgenommen werden. „Dieses Phänomen wird durch ein Beschlagen der Isolierkammer-Glasinnenseite sichtbar.“

Parameter an Profil anpassen

Ein weiteres Highlight der Anlage ist die Neugestaltung des Granulat-Strömungsprozesses. Anhand der Strömungskanal-Analyse sei es nun möglich, zusammenhängende Variablen wie Druck, Durchflussmenge und -geschwindigkeit für den Querschnitt des Profils zu optimieren. Die sensorgesteuerte Überwachung der benötigten Trockenmittelmenge erlaubt Lisec zufolge eine geringe Abweichung zwischen der Ist- und der Soll-Menge. Die Geometriedaten des Profils lassen sich sowohl manuell über eine Eingabemaske am Display als auch über ein sensorbasiertes Abstandhalter-Erkennungssystem an das System übertragen.

Darüber hinaus eigne sich ARL-B45F für Komposite-Abstandhalter, da der Bearbeitungsprozess an der Profil-Rückseite erfolge.