Ein Montagegerät für jeden Fall So hieven Sie jede Monsterscheibe in den Rahmen

Während viele Betriebe auf Lösungen mit Dünnglas oder andere Alternativen zum schweren Dreifach-Isolierglas hoffen, eignet sich der Einsatz von Montagehilfen wie Kränen für die fachgerechte Montage von Bauelementen. GFF zeigt im Detail, wie der Ablauf funktioniert.

Selbst solche Monsterscheiben von sechs mal zweieinhalb Meter schafft der Spezialkran von Wemo-tec. - © Wemo-tec

Die neueste Maschine des spezialisierten Anbieters Wemo-tec, der Spezialmontagekran SMK 220 für anspruchsvolle Verglasungsarbeiten, hatte auf einer Baustelle in Leipzig ihren ersten praktischen Einsatz. „Wenn wir unsere Spezialgeräte zum ersten Mal live einsetzen, sorgt das für eine gewisse Aufregung im Team“, erläutert Silvio Becker, Technikexperte von Wemo-tec. Die Maschine habe vorher vielfältige Tests durchlaufen, sagt der Außendienstmitarbeiter. Fragen blieben dennoch immer offen: Wird das Gerät alle Anforderungen erfüllen? Erreicht es die zuvor getesteten Leistungsmerkmale auf der Baustelle?

Praxistest auf der Baustelle

Der erste Einsatzort war ein saniertes Wohngebäude in Leipzig. Hier wollte Schreinerei & Metallbau Wagner, Niederwürschnitz, 14 großformatige Glasscheiben einbauen. Jede der Scheiben war bis zu 2,60 Meter breit und 2,10 Meter hoch; Gewicht pro Stück: bis zu 225 Kilogramm. Der händische Einbau hätte bis zu sechs Mitarbeiter eine Menge Kraft und einen Teil ihrer Gesundheit gekostet. Und natürlich hätte der Handwerksbetrieb die Personalkosten tragen müssen.

Montage Schritt für Schritt

Schritt 1: Zunächst nimmt der Spezialkran die Isolierglaseinheit mit dem Vakuumsauger auf.

Schritt 2: Mit dem hydraulischen Manipulator an der Spitze dreht der Kranfahrer die Scheibe vorsichtig in die Diagonale.

Schritt 3: Millimetergenau steuert der Bediener die Scheibe von außen in Richtung des Fensterrahmens.

Schritt 4: Jetzt steckt der Kranfahrer die in die Diagonale gedrehte Scheibe durch den Rahmen und bewegt sie langsam bis zur horizontalen Position für die Endmontage zurück.

Schritt 5: Zum Schluss setzt der Kran mithilfe der Fenstermonteure die Scheibe auf den unteren Rand des Glasfalzes und zieht die Scheibe komplett in den verklotzten Rahmen.

Kran amortisiert sich durch die Personalkostenersparnis

Die Personalkostenersparnis beläuft sich konservativ gerechnet auf 45 Euro pro Stunde und Mann. Die Miete eines Krans von Wemo-tec inklusive Bedienpersonal schlägt laut Vertriebsleiter Michael Vogel pro Stunde mit 80 bis 90 Euro zu Buche. Zwei Mitarbeiter benötigt der Handwerker als Einweiser für die Bediener des Krans. Von den ohne Kran nötigen sechs Monteuren spart er so die Personalkosten für vier Mann ein; selbst wenn er nur zwei Fachkräfte weniger einsetzt, deckt dies die Mietkosten bereits ab – dabei noch nicht eingerechnet sind Folgekosten: Das Risiko, die Scheiben zu beschädigen, ist höher. Dazu kommen etwaige Ausfallkosten für kranke Mitarbeiter.

Hilfsgeräte für jeden Zweck

Wemo-tec mit seinem Hauptsitz in Eichenzell bei Fulda vermietet seit 20 Jahren Höhenzugangs- und Hebetechnik. Für die Verglasung bietet das Unternehmen außerdem Spezialequipment zum Mieten an. So können mit Spezialmontagekränen inklusive 3-D-Manipulator problemlos Scheiben durch den Rahmen gesteckt und von innen verglast werden, Verglasungen unter Vordächern und an kaum zugänglichen Stellen eines Gebäudes sind realisierbar. Neben Spezialmontagekränen runden verschiedene Minikräne, Vakuum-Glasheber bis 1.000 Kilogramm Tragkraft sowie Vakuum-Lifte das Angebot ab.