Unterwegs in der polnischen Fensterproduktion Post aus Polen: Westwärts weht der Wind

Joanna Kruszyńska überlegt, gefragt nach den Gründen für die Mitte der Nullerjahre verstärkt aufgenommenen Exportaktivitäten im väterlichen Fensterbaubetrieb Mirox, nicht lange: "Im polnischen Markt wuchsen die von den großen Spielern bewegten Volumina stetig. Wir sind ein kontinuierlich aufgebauter Familienbetrieb und haben schlicht nicht die Kapazitäten, um im Mengengeschäft allein zu bestehen."

Die Produktion in polnischen Fensterbaubetrieben orientiert sich in vielen Bereichen an den Vorbildern aus Deutschland, wie hier im Bild. - © Heiler

Tags zuvor hatte bspw. Günter Fritz, der bei Internorm Prokura hat und das Verkaufsgebiet Deutschland Süd/Ost betreut, am Budma-Stand das Potenzial im osteuropäischen Absatzmarkt "mit den obersten drei Prozent" beschrieben, wenn es um edle Holz/Alu-Produkte und hoch wärmedämmende PVC-Thermoelemente bis hoch zum Passivhausstandard geht. In Deutschland sieht das natürlich anders aus.

Nicht in die Billigschublade

Dort hatte Kruszyńska indes jede Menge Überzeugungsarbeit zu leisten: "Mit unserer Lieferfähigkeit binnen - wenn es sein muss - zehn Tagen, den bearbeiteten Energeto-800-Profilen und vielen Details wie einer durchgehenden 1,5-Millimeter-Stahlarmierung für mehr Stabilität bewegen wir uns dort definitiv auf Augenhöhe mit dem technischen und energetischen Marktniveau. Doch noch immer ist es oft schwierig zu verdeutlichen, dass wir nicht in die Billigschublade gehören." Während Fensterbauriese Internorm sich also in Polen bis 2018 eine Verzehnfachung des Umsatzes im obersten Preissegment verspricht, weht für Betriebe wie Mirox mit einem Ausstoß von 3.000 Elementen im Monat (PVC, Alu) der Wind weiter westwärts; selbst wenn es bisweilen eine ziemlich steife Brise ist.

GFF hat als einziges deutschsprachiges Branchenmagazin Ende Januar 2013 an der knapp einwöchigen Pressereise nach Polen teilgenommen und berichtet in seiner Märzausgabe auf mehreren Seiten über (produktions-)technische Details, mehrere einheimische Hersteller und die Messe Budma.