Optimieren Sie Ihre Produktion Mit Software die Glasfertigung optimieren

Mit dem Einsatz von Software können Unternehmen in der Fertigung und Bearbeitung von Flachglasprodukten viele Prozesse optimieren und damit bares Geld sparen. GFF-Online hat sich bei Experten aus der Branche nach Möglichkeiten umgehört.

Maschinen für die Flachglasbearbeitung, hier die TPA Anlage von Lisec, integrieren Unternehmen mit Software effizient in ihre Produktion. - © Lisec

Mit Hilfe von Steuerungs-Software stimmen Produzenten ihre einzelnen Arbeitsprozesse besser aufeinander ab und senken dadurch die Kosten in ihrer Fertigung. Von der Optimierung des Verschnitts über die Verkürzung der Taktzeiten bis zum Wegfall einzelner Arbeitsschritte ergeben sich viele interessante Möglichkeiten. Allerdings schlummern nicht in jedem Unternehmen die gleichen Sparpotenziale. Nur eine gründliche Analyse der Prozesse und der Produktionsstruktur vor Ort bringt die Optionen ans Licht.

Den Kunden ins Boot nehmen

Lisec entwickelt seine Software für die Steuerung der Glasverarbeitung unter dem Label Lisec Automation in engem Kontakt mit den Kunden. "Der Prozess die Maschinenlösung gemeinsam mit der Automationslösung zu definieren beginnt bereits in der Konzeptionsphase, beispielsweise bei einer neuen Glasverarbeitungsanlage oder deren Umbau, gemeinsam mit dem Kunden", sagt Dr. Markus Schoisswohl (MBA) ist Geschäftsführer von Lisec Software. Dabei erkenne das Unternehmen schon sehr früh die speziellen Anforderungen der Produktion, die dann in die Weiterentwicklung vor allem der Produktionsplanungssoftware und der Scheibenlogistik GPS.Autofab laufen. Die weiteren Impulse für die Entwicklung kommen laut Schoisswohl aus Anfragen der Kunden und aus der eigenen Glasverarbeitung, die immer mit der neuesten Software läuft.

Ouptut erhöhen

Die Software von Lisec hilft laut Schoisswohl, aussagekräftige Informationen über Stillstände, Verzögerungen in der Produktion und den Qualitätszustand zu geben. "Unser Ansatz des Real Costing ermöglicht dem Kunden die tatsächlichen Produktionskosten inkl. eventueller Qualitätskosten zu sehen. Als Trends im Bereich Software, sieht er besseres Monitoring um den OEE (den Output) der Maschinen bzw. Anlage zu maximieren. Gerade in diesem Bereich sei eine direkte Kommunikation der Maschinen mit übergelagerter Software zur aggregierten Analyse notwendig. Diesem Thema habe sich die Lisec Automation unter dem Leitmotiv Transparente Produktion gewidmet. Die damit entwickelten Tools sollen dem Kunden einen einfachen Überblick über die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlage wie auch der Einzelmaschinen geben und erlauben die gezielte Abreit an der Verfügbarkeit, Produktionsgeschwindigkeit und Qualität.

Einsparpotenzial nutzen

Stephan Schulze, Geschäftsführer von CSG Aupos Software Solutions, sieht weitere Möglichkeiten für die Optimierung der Produktion durch Software: "Besonderes Einsparpotenzial bietet z.B. die vollautomatische Zuschnittoptimierung in Verbindung mit einer intelligenten Restblatt-Verwaltung. Produktionsabläufe können dadurch flexibler gestaltet werden." Auch die Versand- und Tourenplanung könnten Unternehmen mittels einer vollautomatischen Ladeflächenoptimierung deutlich verbessern. "Im Rahmen der Aupos Glas Tourenplanung werden die optimalen Verladepläne für LKW, Transporter, Anhänger usw. erzeugt und grafisch dargestellt", erläutert Schulze. Die Gestellfläche errechnet sich hierbei aus den Abmaßen der zu verladenden Gestelle, Scheibenüberstände werden in der Software passend berücksichtigt.

Mehr Nutzen als erwartet

"Das Potenzial ist selbst in Deutschland und Mitteleuropa, wo der Automationsgrad am höchsten ist, noch immer enorm", betont Dr. Michael Küttner, Company Communications von A+W. Für eine präzise Aussage seien stets individuelle Amortisationsrechnungen für jeden Betrieb erforderlich. "Zu berücksichtigen ist dabei, dass Automation oft bereits bei relativ geringen Investitionen enorme Verbesserungen bringen kann – nicht immer müssen Tonnen von Stahl verbaut werden, oft führen bereits veränderte Prozesse durch intelligente Softwaresteuerung zum Ziel", sagt Küttner.
Automation greift an vielen verschiedenen Stellen, so dass der Auftraggeber mitunter Ergebnisse sieht, die er so gar nicht erwartet hat – z.B. sind seine ursprünglichen Hauptziele die Ersparnis von Material, die Verbesserung des Durchsatzes, die stetige Beschickung der Isolierglaslinie. Im Betrieb stellt sich heraus, dass die Reklamationsrate sinkt, weil er durch berührungsfreies automatisiertes Glashandling zusätzlich ein höheres Qualitätsniveau erreicht hat. "Der Gesamtnutzen der Maßnahmen sollte daher sorgfältig mit Maschinen- und Softwarelieferanten durchgesprochen werden, um die Investition korrekt kalkulieren zu können", erläutert der Experte.

Es muss nicht alles neu sein

Für den Einsatz von moderner Software muss nicht jedes Unternehmen komplett neue Maschinen anschaffen. "Für die Integration von Aupos Glas und damit Optimierung der Prozesse sind in der Regel keine Neuanschaffungen erforderlich", betont Schulze. Die Software arbeitet mit einer Vielzahl integrierter Schnittstellen, über die der Nutzer praktisch jede Maschine und jeden Prozess ansteuert.