Weniger ist mehr Mehr Gestaltungsfreiheit bei PV in der Fassade

Ertex Solar hat ein positives Prüfzeugnis für seine gebäudeintegrierten Photovoltaik-Module erwirkt, deren metallische Lötbändchen der Hersteller einfärbt und damit eine weniger erkennbare PV-Ansicht im Gebäude bietet. GFF-Online hat beim Unternehmen nach den Details gefragt.

Mit den Modulen von Ertex Solar gestalten Fachbetriebe und Architekten optisch homogene Photovoltaik in der Fassade so wie hier die Experten von ITECO Ingenieurunternehmung beim Generationenhaus Zürcherstrasse im Schweizerischen Hedingen. - © ITECO Ingenieurunternehmung

"Module wie etwa bei der Kita Marburg wirken extrem homogen, man sieht der Fassade nicht mehr am ersten Blick an, dass da Strom raus kommt. Ganz wichtig ist uns dabei, dass eben nicht nur der Gestaltungsfreiraum erweitert wird, sondern dass diese Dinge auch zertifiziert sind", erläutert Dieter Moor, CEO Marketing and Sales bei Ertex Solar. Einerseits wolle das Unternehmen selbst sicher sein, dass die Verarbeitung passt, andererseits aber auch den Kunden eine gewisse Sicherheit bieten.

Standards eingehalten

Aufgrund der allgemein bauaufsichtlichen Zulassung seitens des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) aus dem Jahr 2012 und den laufenden Aktualisierungen der Zertifikate aus dem Photovoltaikbereich entsprechen Photovoltaikmodule von Ertex Solar laut Unternehmensangaben nicht nur den elektrotechnischen, sondern auch den bautechnischen Standards. In einem ersten Projekt einer Kindertagesstätte im deutschen Marburg mit der klingenden Bezeichnung "Energieraupe" wurden 360 Module mit 365 Quadratmeter Gesamtfläche und 55 kW installierter Leistung mit diesen geschwärzten Bändchen realisiert.

Vorteil für den Verarbeiter

Als Beispiel für einen Verarbeiter-Vorteil nennt Moor die speziell entwickelte kleine Anschlussdose. Das wirke auf den ersten Blick nicht sehr spektakulär: "Bei genauerer Betrachtung aber merkt man, dass Verarbeiter mit dieser Dose nicht mehr Profile mit einer Ansichtsbreite von 60 Millimeter verwenden müssen, sondern auch die mit nur 50 Millimeter - ohne weitere Bearbeitungsschritte für den Metallbauer - einsetzen." Der Marktanteil für das schlankere Profil sei wesentlich höher. Die Ertex Solar Module werden im Autoklav wie VSG gefertigt. Diese sind bereits seit 2012 als erste kristalline Photovoltaikmodule in die Bauregelliste des DIBt aufgenommen.

Aktueller Markt für PV-Module in Gebäuden

Interesse ist nach Einschätzung von Moor weiter vorhanden, allerdings mit zögerlichen Investitionen einerseits wegen der schwächelnden Bauwirtschaft aber auch wegen der Probleme aus der Solarwirtschaft. "Am Markt sind sehr viele unterschiedliche Produkte für spezielle Anwendungen wie hinterlüftete Fassade, Isolierglasfassade, Balkongeländer usw. verfügbar. Es muss ganz genau hinterfragt werden, was wo eingesetzt werden darf, damit auch die Behörden dass akzeptieren", erläutert der Experte. Dies sei ja in Österreich wie in Deutschland Ländersache und daher nicht in einem Satz zu beantworten. "Generell kann man aber sagen, dass diese unterschiedlichen Anforderungen - die ja in der europäischen Dimension nochmals anspruchsvoller werden - den Markt nicht einfacher machen. Aber generell, je mehr zertifiziert ist umso einfacher geht das auch bei den Behörden durch", formuliert Moor einen Erfolgsfaktor.

Potenzial sehen Sie für PV in der Fassade

Das Stichwort laute „nerly zero energy building“, eine Vorgabe seitens der EU. Bis 2020 müssen alle Neubauten bis 2018 alle öffentlichen Neubauten mit einem bestimmten Energiestandard gebaut werden. "Dies regelt zur Zeit noch jedes Mitgliedsland für sich selbst, aber Fakt ist, dass da etwas passieren muss. Energieverbrauch runter, Eigenversorgung rauf, dass das mit sauber integrierten PV Anlagen direkt bei den Verbrauchern passieren wird liegt auf der Hand", folgert Moor.